Broncos stehen im Final Four!

Donnerstag, 4. Januar 2018

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Die Broncos dürfen jubeln: Nach dem Sieg über Neumarkt stehen sie nicht nur in der Alps Hockey League wieder unter den ersten Acht, sondern konnten sich erstmals seit der Einführung des Final-Four-Formats in Pokal und Liga für ein solches Finalturnier qualifizieren
Mit einem wilden 6:4-Auswärtssieg über Neumarkt lösten die Wildpferde heute Abend das Ticket für das Finalturnier um die Italienmeisterschaft, das am zweiten Wochenende im Februar an einem noch zu bestimmenden Austragungsort stattfinden wird. Dies ist das erste Mal seit der Einführung des Final-Four-Formats für den Italienpokal bzw. seit letzter Saison der italienischen Meisterschaft, dass die Broncos sich für ein solches Turnier qualifizieren können.

Dabei war den Jungs von Headcoach Ivo Jan anzusehen, dass ihnen die letzten beiden sowohl mental wie physisch äußerst intensiven Spiele gegen Asiago noch in den Beinen steckten. Vor allem in der Defensive zeigte sich einmal mehr, dass müde Beine auch einen müden Kopf machen, denn sehr, sehr oft wackelte die Teamdefensive gehörig.

Doch der Reihe nach: Mit dem ersten Torschuss des Spiels –man schrieb bereits die vierte Spielminute und die Wildgänse waren in Überzahl- brachte Brighenti, dessen Schlagschuss von Mantinger noch entscheidend abgefälscht wurde, die Wildgänse in Führung. Nur 57 Sekunden später zog Sotlar vom rechten Bullykreis ab und sein chirurgisch präziser Schlagschuss schlug neben dem erst 17-jährigen Kristian Budinsky am langen Pfosten zum 1:1 ein. Die Fünferdefensive der Broncos leistete sich wie schon erwähnt einige schwere Patzer in der eigenen Zone und so hätte Harcharik in der 13. Minute erneut die Führung besorgen können, doch Vallini war auf dem Posten.

Wehte in der Defensive der Broncos ein höchstens laues Lüftchen, so blies in der Offensive doch ein ganz anderer Wind. Steiner holte Nyren bei einem Alleingang in der 16. Minute fast von den Beinen, doch der Offensivverteidiger der Broncos behielt das Gleichgewicht und scheiterte am hellwachen Budinsky. Es folgte das erste Powerplay der Weißblauen und von der blauen Linie fand Felicetti den aufrückenden Hackhofer mit einem Zuckerpass an den langen Pfosten, den der Kapitän der Wildpferde nur mehr ins leere Tor bugsieren musste.

Sofort nach der Pause stellte Matthias Mantinger mit einem präzisen Schuss auf 3:1, doch nur eine Minute später leisteten sich die Broncos erneut einen Kollektivaussetzer. Während die Weißblauen inklusiver beider Verteidiger weit in die offensive Zone aufgerückt waren, lauerte Routinier Kamil Brabenec fast an der blauen Linie der Broncos, und nach einem missglückten Onetimer lancierte Harcharik den ehemaligen tschechischen Nationalstürmer, der sich alleine vor Vallini keine Blöße gab und auf 2:3 verkürzte. Die Wildpferde hatten mit Felicetti und Duffy zwei goldene Chancen, den 2-Tore-Vorsprung wiederherzustellen, doch beide Male fehlte die Präzision.

Dann wurde Matthias Mantinger etwas überhart mit 2+2 Minuten wegen unerlaubten Körperangriffs bestraft, und die Hausherren schlugen aus dem mehr als bloß etwas hinkenden Unterzahlspiel der Broncos Kapital. Zuerst fand Brabenec von hinter dem Tor den im Slot völlig freistehenden Harcharik, der zum 3:3 einnetze, und nach einem Pfostentreffer von Alexander Sullmann stand dessen Bruder Michael auf der anderen Seite des Tors völlig frei und goldrichtig. Mit 5:28 verbliebenen Minuten im zweiten Drittel hatten also die Wildgänse das Spiel gedreht, doch zumindest auf die Offensivleistung der Broncos war heute Verlass. Wie schon beim ersten Treffer war kaum mehr als eine Minute vergangen, als Jure Sotlar mit einem auf den Zehntelmillimeter genauen Handgelenksschuss ins kurze Kreuzeck zum 4:4 traf. Sollte Kristian Budinsky am linken Ohr einen Ohrring tragen, so dürfte der bei diesem Treffer mit ins Tor gegangen sein, so wenig Platz hatte er dem Slowenen bei diesem Schuss gelassen.

Nach nur 2 Minuten und 2 Sekunden im Schlussabschnitt wühlte sich der stets unermüdlich rackernde und aufopfernd kämpfende Tobias Kofler förmlich durch zwei Gegenspieler hinter der Torlinie, zog vors Tor, wo David Gschnitzer geschickt Platz geschaffen hatte und stocherte die Scheibe mit einem Energieanfall fast schon durch Budinsky hindurch zum 5:4 ins Tor. Dieser Treffer gab den Broncos etwas Stabilität, und fortan standen sie in der Defensive etwas solider. Die beste Möglichkeit bis zur Schlussphase hatte Felix Brunner, der nach einem Zuckerpass von Ben Duffy das Tor nicht traf.

Wirklich heiß wurde es erst in der Schlussphase, als Neumarkt-Coach Martin Ekrt gut zwei Minuten vo Schluss seinen jungen Goalie vom Eis nahm, und die Fünferdefensive der Broncos gegen sechs Neumarkter Feldspieler wieder etwas zu wackeln begann. Ausgerechnet ex-Bronco Florian Wieser leistete sich hinter dem Tor der Wildpferde aber ein überflüssiges Foul gegen Nyren und wurde 50 Sekunden vor Schluss mit 2+2 wegen unerlaubten Körperangriffs hinausgestellt. Ihm folgte nur fünf Sekunden später Willeit, der Deluca von den Beinen holte, doch die Hausherren gaben nicht auf. Mit drei Spielern versuchten sie, an der Halbbande einen Puck zu erobern, doch Ben Duffy war geschickter als alle anderen und spielte die Scheibe zu Jure Sotlar, der Mark Lee am langen Pfosten sah und diesem einen perfekten Pass zum 6:4-Endergebnis auflegte.

Dank dieser drei Punkte und der Niederlage Cortinas gegen Ritten rückten die Broncos zumindest bis zum morgigen Spiel zwischen Feldkirch und Bregenzerwald auch in der Tabelle der Alps Hockey League auf Platz sieben vor, während in der Gruppe B der Italian Hockey League Elite an den ersten beiden Positionen nach dem knappen 3:2-Sieg Asiagos über Gröden alles klar ist. Asiago trifft im Halbfinale auf den Gruppenzweiten der Gruppe A, während die Broncos gegen den Gruppenersten antreten müssen. Diese beiden Teams werden aller Wahrscheinlichkeit nach Ritten und Pustertal heißen, wobei die Reihenfolge wohl erst nach den Samstagspielen feststehen wird.
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