Mehr als ein Punkt ist nicht drin

Donnerstag, 26. September 2013

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In einer wahren Strafzeitenorgie, bei der trotz relativ fairen Spiels insgesamt 20 Powerplays vergeben wurden und nach der den Schiedsrichtern, die mehr als überkleinlich pfiffen, anschließend sicherlich die Arme wehtaten, konnten die Wildpferde eine 2:0-Führung aus dem ersten Drittel nicht halten und fuhren mit nur einem Punkt nach Hause. Fünf doppelte Unterzahlsituationen und weitere vier einfache Penalty Killings waren für die Broncos zu viel. Im Gegenzug konnten die Wildpferde aus zwei doppelten und vier einfachen Überzahlsituationen nur einmal Kapital schlagen, nicht zuletzt weil diese nach den vielen, kräfteraubenden Penalty Killings und einer anscheinend komfortablen 2:0-Führung auch eine willkommene Gelegenheit zum Verschnaufen boten.

Bereits nach etwas mehr als fünf Minuten traf T.J. Caig aus dem Gewühl zur Führung der Wipptaler, die die gesamten ersten 20 Minuten die wesentlich aktivere und bessere Mannschaft waren. Die Hausherren fanden nur mit großer Mühe ins Spiel und hatten erst gegen Drittelende in doppelter Überzahl die erste wirkliche Torchance. Kurz vorher, in der 17. Minute hatte Caig im zweiten Powerplay für die Broncos mit einer guten Direktabnahme aus spitzem Winkel die Führung verdoppelt. Auch vorher waren die guten Chancen allein auf Seiten der Broncos zu verzeichnen, und so ging der 2:0-Vorsprung nach dem ersten Abschnitt mehr als in Ordnung.

Auch zu Beginn des zweiten Drittels waren die Broncos am Drücker und hätten in Unterzahl nach einer sehenswerten Aktion von Caig und Catenacci auf 3:0 stellen können, doch Caig verzog nur knapp. Kurz darauf musste auch noch Erat vom Eis und die Hausherren waren zum zweiten Mal in doppelter Überzahl. Albers traf zuerst nur den Pfosten, doch als nach einer Strafe gegen Ryan Dingle schließlich nur mehr sieben Feldspieler auf dem Eis waren, verkürzte Grof mit einem Schlenzer aus dem Slot auf 2:1. Der Faden im Spiel der Broncos riss anscheinend mit diesem Tor und Cortina hatte bis Drittelende die besseren Chancen, doch Corsi war auf dem Posten und verhinderte mit einer Glanztat sechs Minuten vor der Sirene Schlimmeres, wobei nicht nur den Heimfans der Torschrei auf den Lippen erstarb, sondern auch die Schiedsrichter zum zweiten Mal auf den Videobeweis zurückgriffen.

Der Schlussabschnitt begann mit einer Großchance für die Wildpferde, doch auch die Hausherren kamen in doppelter Überzahl zu guten Möglichkeiten. Ludvík hätte allerdings in Unterzahl den Sack zumachen können, traf aber nach einer guten Aktion von Erat beim Rebound das Gehäuse nicht. Es dauerte danach nicht lange und die Wipptaler standen schon wieder mit zwei Mann weniger auf dem Eis, wobei zumindest die zweite Strafe nicht nur als fragwürdig bezeichnet werden muss. Adami nutzte die sich bietenden Freiräume und hob den Puck neben dem Pfosten stehend und von Albers ideal bedient zum Ausgleich unter die Latte. Der Wildpferde-Coach Zdenek Travnicek setzte alles auf eine Karte und spielte in den letzten fünf Minuten mit nur zwei Linien, doch der Treffer wollte nicht gelingen.

So ging es in die Nachspielzeit, wo die Broncos mehrere gute Torchancen nicht nutzen konnten, während von Cortina wenig zu sehen war. Dann allerdings wurden die Wildpferde 1:15 Minuten vor Spielende für einen zugegebenermaßen grenzwertigen Spielerwechsel ohne mit der Wimper zu zucken bestraft und als sei dies noch nicht genug, schickten die Schiedsrichter kurz darauf auch noch Eastman hinaus, und zwar wegen eines vermeintlichen Stockschlags, der nichts anderes war als der Versuch, seinen Stock zu befreien und möglichst schnell zur Scheibe zu bekommen. Es kam wie es kommen musste, die Scheibe sprang aus einem Getümmel vor dem Tor zu DeBettin, der ganze 17 Sekunden vor der Sirene zum Siegtreffer einnetzte. Bilanz für die Broncos: eine Niederlage, die zwar einen Punkt bringt, die sich aber wie ein vier Nummern zu kleines Hemd am Kragen anfühlt, auch wenn die Wildpferde nun Platz fünf in der Tabelle belegen.

Foto: T.J. Caig erzielte beide Tore für die Broncos (Oskar Brunner)

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