Erneute Überstunden bringen vierten Sieg in acht Tagen

Samstag, 4. Oktober 2014

2014-10-04-wsv-kal

Eines muss vorweg gesagt sein: wer am letzten Samstag zu Mittag noch ein Dokument vorgelegt bekommen hätte, das den Broncos heute neun Punkte aus den vier Spielen gegen Cortina, Ritten, Mailand und Kaltern garantiert hätte, wäre wohl um sein Seelenheil besorgt gewesen und hätte die Unterschrift verweigert. Trotzdem erscheinen diese neun Punkte aus heutiger Sicht als nicht ganz optimale Ausbeute, und das zu Recht. Das Ziel, die Siegesserie fortzusetzen, wurde erreicht und mit den zwei Punkten aus dem 2:1-OT-Sieg gegen die Kalterer Hechte rücken die Wildpferde immerhin punktegleich mit dem HC Pustertal und dem HC Gherdëina auf Platz vier der Tabelle vor, doch es wäre heute mehr drin gewesen.

Axel Kammerer stellte sich nach dem Spiel vor sein Team: „Man hat schon gemerkt, dass wir in dieser letzten Woche sehr viel Kraft liegen lassen haben. Man hat es heute gemerkt, wie waren von den Beinen her nicht so laufstark und auch vom Kopf her einfach zu langsam in vielen Aktionen. Trotzdem muss ich der Mannschaft ein Kompliment machen, dass sie sich durchgebissen hat, da wir gegen eine Mannschaft gespielt haben, die sehr laufstark war, die sehr aggressiv war und die uns sehr wenig Zeit gelassen hat. Ich denke, dass Kaltern diesen einen Punkt verdient hat und ich bin froh, dass wir dieses Spiel in der Verlängerung gewonnen haben.“

Das Spiel selbst wurde zwar sehr schnell geführt, doch viele Fehler auf beiden Seiten führten auch dazu, dass die Partie auch oft unterbrochen wurde und deshalb sehr zerfahren war. In Überzahl hatten die Hechte auf einen Rückpraller von der Bande hinter dem Tor eine gute Möglichkeit, die aber Fabian Hackhofer im letzten Moment noch zunichte machte, als er die Scheibe aus dem Torraum klärte. Wenig später bekamen auch die Wildpferde ihre Möglichkeit, in Überzahl zu treffen, scheiterten aber zuerst mit St. Jacques nach einem Zuckerpass von Owens am Kalterer Torhüter Pichler und dann mit Hannes Stofner an der Querlatte. Simon Baur machte es eine knappe Minute später besser, nahm zwei Meter vor der blauen Linie Maß und schlenzte den Puck ins kurze hohe Eck auf Pichlers Fanghandseite.

Beide Teams agierten durchgehend mit vier Linien, wodurch die Partie auch im zweiten Abschnitt nichts an Tempo einbüßte. Nach einem sehr foulverdächtigen Stockhaken von Felderer gegen Hackhofer in der 24. Minute konnte ersterer in Unterzahl alleine auf Puurula zulaufen, scheiterte aber am Torpfosten. Die Großchancen in diesem Drittel wären damit auch schon erzählt, da die Hausherren es von außen betrachtet oft zu lässig angingen, wobei wie von Coach Kammerer schon erwähnt wohl auch die Müdigkeit eine große Rolle spielte.

Im Schlussabschnitt kam es, wie es in einem solchen Spiel kommen musste, und nach knapp fünf Minuten folgte ein Wechsel, in dem sich die zweite Linie der Wildpferde kaum aus der eigenen Zone befreien konnte. Raphael Andergassen legte von hinter dem Tor auf Frei ab, der seinen beiden Bewachern im weiß-blauen Trikot einen halben Schritt voraus war und unbehindert zum 1:1 eindrücken konnte. Nun drückten die Hausherren auf das Gaspedal und hatten mit Näätänen in Überzahl eine exzellente Chance, doch der Verteidiger mit der Nummer 24 blieb im Verkehr hängen. Kofler, zweimal Owens und kurz vor Drittelende noch einmal Näätänen vergaben exzellente Möglichkeiten, das Spiel dennoch innerhalb der 60 Minuten regulärer Spielzeit zu gewinnen, doch eine gehörige Portion hart erarbeiteten Puckglücks sicherte den Gästen den einen Punkt.

Nach gut zweieinhalb Minuten in der Verlängerung fasste sich Jordan Owens schließlich ein Herz und zog mit einem ansatzlosen Handgelenksschuss von oberhalb des rechten Bullykreises ab und erwischte Hannes Pichler unhaltbar im kurzen Kreuzeck.

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