Ein Jordan Owens alleine reicht nicht

Donnerstag, 9. Oktober 2014

2014-10-09-wsv-rit

Im dichten Nebel der Weihenstephan Arena blickten die Hausherren das ganze erste Drittel kaum durch und die Rittner Buam stellten mit drei Toren innerhalb von 13 Minuten die Weichen auf Sieg. Broncos-Coach Axel Kammerer war nach dem 4:5 gegen den Meisterschaftsfavoriten zwar mit dem Kampfgeist seiner Truppe zufrieden, doch er ließ keinen Zweifel daran, dass sich die Wildpferde ihr Leben auch wesentlich einfacher machen könnten: „Ritten war nach drei Minuten 2:0 vorne ohne eine richtige Torchance zu haben. Wir haben unglaubliche Geschenke verteilt, so kannst Du gegen Ritten normalerweise nicht gewinnen. Wir haben uns dann toll wieder ins Spiel zurückgekämpft und kriegen dann wieder ein leichtes Tor zum 3:0. Dann hat die Mannschaft weitergefightet und ich muss ihr ein Kompliment machen, denn sie hat nicht aufgegeben und alles versucht. Wir sind auf 2:3 herangekommen und kriegen dann wieder aus dem Nichts zwei Tore. Deshalb ist das eine sehr bittere Niederlage.“

Eine Minute nach einer Großchance von Tobias Kofler, der in der ersten Minute alleine im Slot per Direktabnahme an Holt scheiterte, leisteten sich die Broncos in der eigenen Zone einen der vielen Kollektivaussetzer in diesem Spiel und ermöglichten Ploner aus dem hohen Slot ein einfaches Tor zum 1:0. 43 Sekunden später stellte erneut Ploner auf 2:0, als er auf dem linken Flügel aufrückte, alleine gelassen wurde und per Rebound ganz leicht eindrücken konnte. Die Hausherren, die heute gerade bei den vermeintlichen Leistungsträgern mehrere Totalausfälle zu verkraften hatten, waren durch diese Treffer geschockt und brauchten bis zur fünften Minute, bis sie zum ersten Torschuss kamen. Der omnipräsente, aufopfernd kämpfende und erneut bärenstarke Jordan Owens setzte sich in der 8. Minute schließlich gegen drei Rittner durch und zog brandgefährlich aus dem Slot ab, fand aber in Holt seinen Meister. Die Wildpferde schienen einen leichten Aufwärtstrend erkennen zu lassen, doch in der 14. Minute schlenzte Tudin die Scheibe von der blauen Linie ins Gewühl und der Puck fand durch Freund und Feind hindurch den Weg ins Tor.

Im zweiten Drittel kamen die Broncos besser aus der Kabine, mussten aber bereits nach einer Minute den Ausfall von Fabian Hackhofer verdauen, der mit einer Knieverletzung ausschied. Nach gut sieben Minuten meldeten sie sich schließlich in Überzahl erst zum zweiten Mal in dieser Partie gefährlich bei Chris Holt. Näätänen konnte den Rittner Schlussmann nach einer guten Aktion aus dem Slot noch nicht bezwingen, doch nur wenige Sekunden später gelang dies Patrick Mair, der im Powerplay mit einem Energieschub im Slot auf 1:3 stellte. Keine fünf Minuten später fasste Gruber, der schon beim Anschlusstreffer auf der Strafbank saß, erneut zwei Minuten aus und Holt zauberte zuerst gegen Mair auf einen flachen Rebound den Puck fast noch aus dem Tor, bevor er gegen Nättänen bei einem völlig verdeckten Schlagschuss hellseherische Fähigkeiten bewies und mit der Fanghand ein sicheres Tor verhinderte, ohne Spieler oder Puck jemals zu Gesicht zu bekommen. In der 36. Minute holte sich Jordan Owens –wer sonst?- die Scheibe im Forechecking von Ramsey ab, zog quer vor das Tor, verlud Holt und netzte schließlich trotzdem zum 2:3 ein. Ivan Deluca musste sich kurz vor Drittelende bei einem Rebound von Holt berauben lassen, doch die Hausherren waren wieder im Spiel.

Im Schlussdrittel waren aber nur 56 Sekunden gespielt,als Simon Kostner einen Schuss von Ramsey abfälschte und einen nicht in Bestform spielenden Puurula durch die Beine erwischte. Erneut brauchten die Wildpferde einige Minuten, um sich zu erholen, und erneut weckte sie der beispiellos rackernde Jordan Owens auf, der einen Onetimer aus dem Slot nur knapp über die Querlatte setzte. Nur wenig später hatte Holt bei einem abgefälschten Schuss auch das Glück des Tüchtigen auf seiner Seite. Die Broncos warfen alles nach vorne, drückten auf den Ausgleich und die Buam wackelten, fielen aber nicht, im Gegenteil: in der 51. Minute gelang den ganz und gar nicht unwiderstehlich wirkenden Gästen der Siegtreffer. Eisath leitete an der rechten Bande einen Zwei-gegen-Eins-Konter ein, passte aus dem Bullykreis in die Mitte zu Johansson, der Puurula mit einem schnellen Move düpierte und zum 5:2 einnetzte. Erneut war es aber der Spieler mit der Nummer 11, der den WSV Owens in Unterzahl mit einer herrlichen Einzelleistung zurück ins Spiel brachte. 4:56 Minuten vor Schluss wurde er von Hannes Stofner auf dem rechten Flügel freigespielt, verlud einen Verteidiger und ließ Holt mit einem ansatzlosen Handgelenksschuss ins lange Eck keine Chance. 79 Sekunden später traf Sottsas per Rebound zum 4:5 und plötzlich schien wieder einmal in diesem Spiel alles möglich, doch diese Mal sollte es nicht mehr reichen.

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