Den Grödnern am Ende doch den Zahn gezogen

Donnerstag, 15. Oktober 2015

stampfer-portrait

Wie zu erwarten war, war die Partie heute ein völlig anderes Spiel als das 10:1 vor gut einer Woche. Die Hausherren waren bis in die Haarspitzen motiviert und spielten sehr aggressiv und oft auch überhart, worauf die Wildpferde in der gleichen Tonart antworteten. Nicht zuletzt deshalb entwickelte sich über weite Strecken kaum Spielfluss, und das Schiedsrichtergespann hatte das Match leider zu keinem Zeitpunkt im Griff, weshalb es trotz der Unzahl an Strafen immer wieder zu teilweise schmutzigen Fouls kam, deren Empfänger wesentlich öfter die Wildpferde waren als die „Furien“.

Die Defensive der Wildpferde war von Beginn an nicht der gewohnt sichere Rückhalt, wenige Spieler konnten Normalform erreichen und darunter litt auch das Spiel der Broncos. Benjamin Kostner brachte die Hausherren in der 6. Minute in Führung, als bereits die insgesamt vierte Strafe in diesem Spiel ausgesprochen worden war. Nach Fabrizio Senoner auf Seiten der Grödner sowie Simon Baur, Philipp Grandi für die Broncos hatte es Ivan Seeber getroffen, und Kostner stand nach einem etwas glücklichen No-Look-Pass von Ivan Demetz goldrichtig. Die Wildpferde drückten vehement auf den Ausgleich und die erste Linie hätte in der 17. Minute bei einem Haar den Ausgleich wiederhergestellt, als die Scheibe zwar durch die Schoner von Vallini, aber dann doch am Tor vorbei ging. In Überzahl gelang das 1:1 aber doch, als Maksims Širokovs‘ Schlagschuss von Johnny Lazo unhaltbar abgefälscht wurde.

1:09 Minuten vor der Sirene stellten die Schiris dann Lang wegen Hakens und zugleich auch noch Fabrizio Senoner wegen Protestierens auf die Bank, doch die Broncos konnten die 120 Sekunden doppelter Überzahl nicht nutzen. Überhaupt war das Powerplay am heutigen Abend auf beiden Seiten zumeist Stückwerk. Durch sehr viele Nachlässigkeiten machten sich die Wildpferde das Leben schwer, so wie z.B. in der 26. Minute, als eine Entlastung, die eigentlich hätte ins Leere gehen sollen, genau auf die Schaufel von Benjamin Kostner gespielt wurde, der gerade von der Bank kam und alleine vor seinem ehemaligen Teamkollege Mark Demetz scheiterte. Im Gegenzug wurde Stampfer auf einen Rebound vor dem leeren Tor im letzten Moment gestört, doch Jason Walters spielte wenig später nach einem Zucker-Querpass von Hughesman den Grödner Goalie Vallini aus und besorgte das verdiente 2:1. Die Freude währte nur kurz, denn die Broncos-Defensive leistete sich nur 1:11 Minuten später einen unglaublichen Schnitzer, als die Scheibe aus der Defensivzone genau auf die Schaufel von Benjamin Kostner gespielt wurde. Dieser legte quer auf den völlig freien Ivan Demetz ab und Grödens Nr. 22 ließ Demetz keine Chance – 2:2. Hughesman und Lazo hätten noch in diesem Drittel das 3:2 für die Wildpferde erzielen können, doch Vallini blieb Sieger.

Auch im dritten Abschnitt gute Chancen hüben wie drüben, doch Erlacher und Stampfer auf der einen und Moffatt auf der anderen scheiterten an den jeweils gegnerischen Goalies. In einer zweiminütigen 5:3-Überzahl für die Hausherren, die aus einer Strafe wegen Beinstellens gegen Pircher und einer zeitgleichen Strafe wegen Protestierens gegen Demetz resultierte, fiel das Tor zum 3:2 durch Ivan Demetz, der sich bei Mercier für die Traumvorlage für Moffatt bedanken konnte. Die Wildpferde steckten aber nicht auf, und nach einer weiteren Strafenlawine glückte Lazo der vom Spielverlauf her nicht unverdiente, im Zustandekommen aber glückliche Ausgleichstreffer.

Im dritten Overtime in drei Spielen passierte wie schon in den letzten beiden Spielen nicht viel, und so mussten die Penalties die Entscheidung bringen. Moffatt, Ivan Demetz, Mercier und Gabriel Vinatzer scheiterten an Demetz, der nur Benjamin Kostners Versuch passieren lassen musste. Für die Blauweißen konnten Hughesman, Walters und Hackhofer nicht verwerten, Lazo brachte die Wipptaler in Führung und beim letzten der insgesamt 10 Versuche behielt Rupert Stampfer gegen sein ex-Team die Nerven und verwandelte zum Siegtreffer für die Broncos, die somit den zweiten Platz gegenüber den Pusterern absichern konnten.

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