Nach 15 Jahren wieder Halbfinale

Obwohl die Wildpferde in der Serie A2 viele Erfolge feiern konnten, blieb ihnen in der Serie A ein Vorstoß in eine „echte“ zweite Playoff-Runde in jüngerer Vergangenheit verwehrt. Trotz Qualifikationssiegen über Mailand und Neumarkt in den letzten beiden Jahren blieb die Halbfinaltür geschlossen, doch mit dem Sieg über Fassa öffneten die Broncos diese Tür zum ersten Mal seit 2001, als sie nach einem 3:2-Viertelfinalsieg über Meran gegen den späteren Italienmeister Asiago im Halbfinale in drei Spielen mit 1:3, 3:4 n.P. und 0:10 den Kürzeren zogen.

Im diesjährigen Semifinale wartet wohl ein ähnliches Kaliber auf die Wipptaler, denn die Rittner Buam dominierten die Regular Season wie kein zweites Team. Auch wenn das Rennen um Platz eins gegen Ende der Saison noch einmal spannend wurde, hatten die Buam nach dem 42. Spieltag doch neun Punkte Vorsprung vor den Pusterer Wölfen und sind in allen statistischen Kategorien wenn nicht auf Platz eins, so doch unter den ersten drei zu finden.

Die direkten Duelle waren aber mit Ausnahme der 0:7-Debakels am 21. November sehr eng. In allen Spielen hatten die Broncos eine Ein- oder Zweitoreführung, doch die Buam schafften es immer, das Spiel noch zu drehen, wenn auch meist nur erdenklich knapp und am letzten Spieltag sogar unter tatkräftiger Mithilfe der Unparteiischen.

Auch Clayton Beddoes weiß, dass sein Team zwar Außenseiter ist, aber keineswegs chancenlos in diese Serie geht, wie er in der Pressekonferenz nach Spiel fünf gegen Fassa bestätigte: „Die nächste Herausforderung ist sicher groß, aber ich denke, wir können das schaffen. Die Jungs sind begeistert, dass wir es so weit geschafft haben. Wir haben heuer viele Siege eingefahren und deshalb sollten unser Selbstvertrauen groß genug sein, um diese Serie gegen Ritten richtig zu spielen und uns eine Chance auf den Sieg zu geben. Auch die Rittner wissen, dass sie einen ernst zu nehmenden Gegner vor sich haben und sie werden uns sicher nicht auf die leichte Schulter nehmen, denn sie wissen, wie hart wir arbeiten. Wenn wir intelligent und diszipliniert spielen, dann weiß man nie, was passiert. Es sind Playoffs und da kann alles passieren.“

Obwohl die Buam letzthin mit einem ziemlich gut gefüllten Lazarett zu kämpfen hatten und vor allem in der Verteidigung sehr dünn besetzt waren, fegten sie im Viertelfinale in vier Spielen über Cortina hinweg. Nach einigen Schwierigkeiten in Spiel 1, das sie erst nach 75:26 Minuten mit 1:0 gewinnen konnten, waren die nächsten Spiele eine klare Angelegenheit: 5:0, 9:1 und 5:2 lauteten die Ergebnisse.

Die Wildpferde hoffen, dass der erste Serie-A-Halbfinaleinzug seit 15 Jahren bei gleichen Eintrittspreisen wie im Viertelfinale auch von den Fans entsprechend gefeiert wird und wollen allen Eishockeybegeisterten Wipptalerinnen und Wipptalern eine spannende Serie bieten, deren Ausgang alles andere als vorgezeichnet ist!