Drei verschenkte Punkte gegen Mailand

Montag, 15. Oktober 2018

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Daniel Erlacher erzielte mit einem sehenswerten Treffer das 4:5, das aber nicht reichte, um zumindest einen Punkt mitzunehmen
Am Samstag mussten die Wildpferde mit einer langen Liste an Abwesenden –Hofer und der gesperrte Hackhofer in der Verteidigung sowie Bustreo, David Gschnitzer, Tschimben und Andreotti im Sturm- in der Lombardei eine äußerst schmerzhafte Niederlage hinnehmen.

Gleich in den ersten beiden Minuten wurde deutlich, dass die Broncos mit dem Kopf noch im Bus waren. Fehlpässe, keine Spur von einem geordneten Spielaufbau und defensive Nachlässigkeiten bestimmten ihr Spiel auf Schirtt und Tritt, und noch bevor die Weißblauen zum ersten Mal überhaupt in das Angriffsdrittel gekommen waren, stand es nach 1:49 bereits 1:0 für die Hausherren. Mailand bewegte sich mehr und effizienter, war immer einen Schritt vor den Gästen am Puck und auch das Passspiel der Wipptaler ließ sehr zu wünschen übrig. Erst in der 5. Minute konnte sich die 3. Sturmreihe zum ersten Mal im Angriff festsetzen und holte prompt eine Strafe. Das Powerplay war aber wenig effizient und zu allem Überfluss störte auch noch eine 30-minütige Unterbrechung wegen einer geborstenen Plexiglas-Umrandung zu Beginn der 7. Minute das Bisschen an Spielfluss, das bis dahin erkämpft worden war.

Selbst in 1:11 Minuten doppelter Überzahl brachten die Wildpferde nur eine gute Chance durch Just zustande. Mailand bestrafte die vielen Fehler der Broncos prompt, und nach 11:08 Minuten war es wieder so weit: nach einem sehr vermeidbaren Puckverlust der Weißblauen hinter dem eigenen Tor konnte Caletti aus dem Slot seelenruhig und ohne Gegenwehr zum 2:0 eindrücken, und in der 16. Minute folgte das 3:0, als Doucet einen Schlenzer von Radin noch ablenkte. Der einzige Lichtblick in diesem Drittel war das 3:1 durch ein Abstaubertor von Mantinger in der 19. Minute.

Dieses Tor tat den Broncos gut, denn im zweiten Drittel waren sie deutlich präsenter und verkürzten nach knapp vier Minuten durch Just per Rebound auf 3:2. Die Broncos spielten endlich Eishockey und plötzlich war vom Heimteam nicht mehr allzuviel zu sehen. Heimgoalie Valle da Rin musste gegen McNally und Just (29. Minute) sowie gegen Kruselburger (33.) all sein Können aufbieten, um den Ausgleich zu verhindern. Gegen Ende des Drittels ging aber wieder einiges an wiedergefundener Konzentration und Genauigkeit verloren, und die starke erste Überzahlformation der Mailänder schlug knapp zwei Minuten vor dem zweiten Pausentee mit einem präzisen Handgelenksschuss von Doucet zum 4:2 eiskalt zu.

Nach nur 57 Sekunden im Schlussdrittel fälschte Doucet im Powerplay einen Schlenzer von Verreault-Paul zwar etwas glücklich, aber dennoch entscheidend knapp unter die Querlatte ab, und die Mailänder hatten wieder drei Tore Vorsprung. Gleich darauf waren die Wildpferde erneut in Unterzahl, doch diesmal war die größte Chance ein Schlagschuss von Kruselburger in der 44. Minute. Die Hausherren zogen sich mit vier Mann in die Defensive zurück, und so war es für die Broncos sehr schwer, durchzukommen. Erlacher hatte in der 48. eine gute Möglichkeit, aber er scheiterte an Valle da Rin.

Ilic verwickelte McNally wenig später in einen Faustkampf, in dem ihn das Broncos-Schwergewicht sehr bald zu Boden warf. Die Wildpferde waren nun entfesselt, Großchance folgte auf Großchance. Just setzte einen Rebound vor dem leeren Tor an die Querlatte, Mantingers Abstauber wurde in letzter Sekunde geblockt, Just scheiterte erneut an Valle da Rin, bevor Sotlar in der 51. Minute einen Pass von Oberdörfer in die Maschen lenkte, und nur 30 Sekunden später komplettierte Erlacher mit einem platzierten Handegelenksschuss ins Kurze Kreuzeck den Doppelschlag zum 5:4.

Mailand war stehend KO, die Weißblauen fuhren nun rollende Angriffe, denen nur Valle da Rin etwas entgegenzusetzen wusste. In der 54. Minute fiel sogar das vermeintliche 5:5, doch die Schiedsrichter annullierten den Treffer wegen einer etwas fragwürdigen Entscheidung auf Schlittschuhtor. Die Wildpferde suchten den Ausgleich, doch auch mit dem zusätzlichen Feldspieler an Vallinis Stelle gelang ihnen kein Tor mehr.
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