Arbeitssieg über unangenehme Grödner

Sonntag, 16. Dezember 2018

2018-01-06-wsv-ghe-hi
Gianluca Vallini wartete gegen sein ehemaliges Team mit einer Glanzleistung auf und entschärfte 39 von 40 Schüssen
Die Wildpferde erkämpften in einem wahren Strafzeitenfestival einen wertvollen 4:1-Sieg über den HC Gherdëina und holten sich damit in der Tabelle der Serie A den vierten Platz zurück. Das Spiel war sehr zerfahren, was vor allem den unzähligen, sehr kleinlich ausgesprochenen Strafzeiten geschuldet war. In einem insgesamt nicht unfairen Spiel wurden 22 Strafen für insgesamt 46 Strafminuten ausgesprochen. Mehr als die Hälfte der Partie oder genau 31:46 Minuten lang standen die Über- und Unterzahlformationen auf dem Eis, während die längste Phase mit fünf Spielern auf beiden Seiten ganze 6:18 Minuten dauerte.
So ist es naheliegend, dass die erste Großchance des Spiels in Überzahl zustande kam, als Broncos-Goalie Gianluca Vallini in der 3. Minute einen brandgefährlichen Tap-In-Versuch von Sullmann zunichte machte. Es folgte eine weitere überkleinliche Strafe gegen die Broncos, die eine knappe Minute in doppelter Unterzahl überstehen mussten. Vallini wuchs bei einer Doppelchance für Gabriel Vinatzer zweimal über sich hinaus und hielt das 0:0 fest. In der 8. Minute mussten auf Seiten der Gäste nacheinander De Biasio und Roupec hinaus, und diesmal hatten die Broncos 1:38 Minuten lang zwei Mann mehr auf dem Eis, doch mehr als ein Pfostentreffer von Felicetti wollte nicht gelingen.
Sullmann prüfte mit einem Schuss aus kurzer Distanz noch einmal die Form von Gianluca „WALLini“, der seinem Übernamen einmal mehr alle Ehre machte. Bei Simon Moroders Rebound in der 13. Minute war allerdings auch er machtlos und so gingen die Ladiner im Powerplay in Führung. Die Hausherren glichen aber nur zwei Minuten später wieder aus, als Gröden-Goalie Pietilä einen Schlenzer von Hofer kurz abprallen ließ und Felicetti die Scheibe im Fallen in die Maschen bugsierte. Es kam aber noch besser: Die vierte Sturmreihe der Wildpferde gewann das Wiederanspiel, und Tommy Kruselburger spielte sich im Slot durch drei Gegenspieler hindurch, ehe er einen präzisen Handgelenksschuss ins lange Kreuzeck setzte. Damit hatten die Wipptaler die Partie binnen 12 Sekunden gedreht.
Im Mittelabschnitt hatten die Broncos die erste Großchance durch Erlacher, der in der 24. Minute durchbrach und den Puck knapp am Tor vorbeischoss. Eine knappe Minute später dann ein Wertmutstropfen für die Wildpferde: Tobias Kofler wurde im Powerplay von einem Schuss getroffen und schied verletzt aus. Die Gäste machten in einem Überzahlspiel um die Spielmitte mächtig Druck, doch die Wildpferde, die nicht weniger als 11 von 12 gegnerischen Powerplays neutralisierten, ließen erneut nur wenig zu. In der 33. Minute folgte dann eine Szene, in der das 3:1 aus Sicht der Broncos hätte fallen müssen, doch nach einer schönen Einzelaktion von Felicetti ging McNallys Tap-In-Versuch unerklärlicherweise am sperrangelweit offen stehenden Tor vorbei.
Die Gäste holten im Schlussabschnitt noch einmal alles aus dem verletzungsbedingt sehr kurzen Lineup heraus und machten viel Druck, doch die Wildpferde verteidigten sich geschickt. In der 47. Minute holte sich McNally durch ein spätes Revanchefoul an Roupec eine 2+2-Strafe wegen Checks gegen den Kopf, doch gleich nach Wiederanpfiff musste De Biasio gegen den pfeilschnellen Mantinger die Notbremse ziehen und im Spiel 4 gegen 4 fiel dann eine Minute später die Vorentscheidung. Sotlar hielt so lange die Scheibe, bis Kyle Just das Tor umkurvt hatte und am langen Pfosten zum 3:1 einnetzen konnte. Als De Biasio seine Strafe abgesessen hatte, entwischte Felicetti in der 51. Minute in Unterzahl allen Gegnern, scheiterte aber alleine vor Pietilä. Auf dem Weg zur Spielerbank fing er sich dann weitere zwei Minuten wegen Protestierens ein, und in doppelter Unterzahl missglückte Hofer ein Befreiungsversuch, dem naturgemäß zwei Minuten wegen Spielverzögerung folgten. Die Broncos überstanden aber dank einer überragenden Leistung der Unterzahlformationen und ihres Goalies auch weitere 2:11 Minuten doppelter Unterzahl.
Fabian Hackhofer traf drei Minuten vor Schluss mit einem Direktschuss in Überzahl nur den Außenpfosten und Vallini wuchs eine Minute später mit einem Fanghandsave im Liegen gegen Sullmann noch einmal über sich hinaus, ehe David Gschnitzer 54 Sekunden vor Schluss mit einem Treffer ins leere Tor den 4:1-Endstand herstellte.

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