Schönes Spiel endet im Chaos

Sonntag, 3. November 2019

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Zu früh gefreut: Der vermeintliche Ausgleich nur neun Sekunden vor Schluss zählt nicht
Die knapp 800 Zuschauerinnen und Zuschauer in der Weihenstephan Arena bekamen eine interessante Partie zu sehen, in der der amtierende Meister Olimpija Ljubljana zeigte, dass mit ihm auch heuer wieder zu rechnen sein wird.

Die Partie begann mit einer Großchance für die Broncos, doch Messner war im Abschluss zu ungenau und traf im vollen Lauf das Tor nicht. Danach übernahmen die Gäste das Ruder und Zorko traf mit der ersten Großchance den Außenpfosten. Die Wildpferde hatten gegen die defensiv gut aufgestellten und aggressiv spielenden Slowenen Mühe, kontrollierte Angriffe aufs Eis zu bringen. In der 15. Minute ereignete sich dann die erste kuriose Szene, als Cepon von der blauen Linie abzog und Roprets Bein traf, der neben dem Tor stand. Nach dem Videobeweis stand es nicht unverdientermaßen 0:1 für die Gäste. Nur eine Minute später legte Doggett von hinter dem Tor die Scheibe für Erlacher perfekt auf, der aus zwei Metern Entfernung nur den Pfosten traf.

Im zweiten Spielabschnitt hielten die Broncos besser dagegen, doch trotz der hohen Intensität des Spiels blieben nennenswerte Torchancen auf beiden Seiten Mangelware. Unrühmlicher Höhepunkt des Mitteldrittels war ein gefährlicher Check von Koren auf Tommy Gschnitzer, der verletzt ausschied.

Die vier Minuten Powerplay, die bis in den Schlussabschnitt hineinreichten, trugen jedoch keine Früchte. Nach dem Ablauf der Strafe übernahmen aber die Hausherren das Kommando und als Koren in Spielminute 44:02 zum zweiten Mal auf die Strafbank musste, brauchte das weißblaue Powerplay nur 18 Sekunden, um den zu diesem Zeitpunkt bereits verdienten Ausgleich zu erzielen. Lemay nahm am linken Bullykreis Maß und schlenzte die Scheibe an einem Verteidiger vorbei in die Maschen. Die Wipptaler kontrollierten nun das Geschehen, taten sich gegen die starke Abwehr der Gäste jedoch schwer. In der 54. Minute hatte Mantinger die beste Chance für die Broncos, doch sein Rebound vor dem leeren Tor wurde geblockt.

Fünf Minuten vor Schluss kam dann allerdings die kalte Dusche. Cepon legte perfekt auf Pesut auf, der am langen Pfosten nur mehr eindrücken brauchte. Heimgoalie Bacashihua musste 2:49 Minuten vor dem Ende gegen Orehek all sein Können aufbieten, um sein Team mit einem Glanzreflex im Spiel zu halten. Als dann auch noch Erlacher auf die Strafbank musste, schien das Spiel gelaufen. Aber die Broncos bäumten sich bereits während der Unterzahl noch einmal auf, und mit dem 6. Feldspieler machten sie in der letzten Minute viel Druck. Der allerletzte Angriff lief, Doggett, Erlacher und Oberdörfer brachten die Scheibe nacheinander nicht an einem Verteidiger vorbei, doch Bustreo hielt noch einmal drauf und neun Sekunden vor der Schlusssirene war die Scheibe unter dem tosenden Jubel der Weihenstephan Arena im Netz.

Ausgleich! Oder doch nicht? Der zweite Hauptschiedsrichter lief zu seinem Partner und nach kurzer Diskussion annullierten sie das Tor und sprachen den Broncos einen Penalty zu. Was war geschehen? Ljubljana hatte nach korrekter Regelauslegung sechs Mann auf dem Eis, was einer der Schiris auch gesehen und deshalb einige Sekunden vor dem Tor abgepfiffen hatte. Dass Ljubljana die Scheibe nicht unter Kontrolle hatte, wie es die Regel verlangt, und der Pfiff also nicht gerechtfertigt war, ist irrelevant, denn mit jedem Pfiff ist das Spiel unterbrochen und somit das Tor nicht gültig.

Lemay vergab den fälligen Penalty und unter den wütenden Pfiffen und Buhrufen der Weihenstephan Arena endete das Spiel mit einem äußerst bitteren 1:2 aus Sicht der Broncos.
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