Zwei richtungsweisende Spiele

Das Hemispiel morgen Abend gegen Jesenice und die Auswärtsfahrt nach Asiago am Samstag sind für die Wildpferde zwei enorm wichtige Spiele, die den Anschluss nach oben und etwas Luft nach unten bringen könnten. Nach vier Niederlagen in den letzten fünf Spielen sind die Broncos auf Platz acht der Tabelle abgerutscht und sind punktegleich mit Asiago und haben einen Punkt Vorsprung auf Jesenice.

Das Duell gegen die Stahlstädter ist somit ebenso wie das Serie-A-Spiel gegen Asiago ein Sechs-Punkte-Spiel. Nach dem „Erdbeben“ kurz vor Saisonbeginn, als der gesamte Vorstand zurückgetreten war, nachdem kein Hauptsponsor gefunden werden konnte, der für die Stahlwerke von Jesenice einspringen hätte können, ist das slowenische Team nicht mit dem gewohnten Schwung in die Saison gestartet. Nach nur einem Sieg und vier Punkten in den ersten sieben Spielen folgten drei Siege en suite gegen Unterland, Cortina und Gröden, aber die letzten beiden Spiele gegen Salzburg und Bregenzerwald endeten mit Niederlagen.

Headcoach Nik Zupančič muss auf Importspieler gänzlich verzichten, und nur vier Spieler sind noch vor dem Jahr 2000 geboren. Dennoch müssen die Broncos auf der Hut sein, denn auch die vermeintlich jungen Spieler sind stark und haben bereits einiges an Erfahrung in der Alps Hockey League gesammelt.

Ein Blick auf die Statistik zeigt, dass die Wildpferde mit nur 24 Gegentoren zwar die beste Defensive der Liga haben, dafür aber zwei große Schwächen aufweisen: Das Toreschießen und die Disziplin. Mit 140 Strafminuten aus 10 Spielen führen die Broncos das Ranking der Strafbankkönige mit großem Vorsprung an. Kein anderes Team hat mehr als 117 Strafminuten gesammelt, und die Weißblauen müssen sich eindeutig mehr am Riemen reißen. Das Penalty Killing ist zwar mit 87,5 % Erfolgsquote das drittbeste der Liga, aber in Unterzahl schießt man nur sehr wenige Tore.

Und damit sind wir beim zweiten Problem: Mit Ausnahme des Heimsieges über Sisak haben die Broncos in keinem der letzten fünf Spiele mehr als zwei Tore erzielt. In den Niederlagen gegen Gröden, Salzburg, Cortina und erneut Salzburg schossen die Wildpferde gerade mal fünf Tore. Die Rückkehr von Top-Torschütze Franco Sproviero sollte hier helfen, aber es wäre an der Zeit, dass bei Connor Sanvido und auch bei James Livingston endlich der Knoten platzt.

In der Defensive gibt es noch keine Entwarnung. Alessio Niccolai ist mit einer Knieverletzung wohl länger außer Gefecht, und auch Johannes Gschnitzer fällt verletzt aus. Gabriel Nitz ist beim HC Pustertal momentan fix eingeplant, doch kann Johan Sjöquist immerhin wieder auf Jerkko Rämö zählen. Auch Alex Zecchetto ist angeschlagen und hinter seinem Einsatz steht ein Fragezeichen.