Eine grandiose Aufholjagd bringt den ersten Punkt gegen Pustertal

Montag, 26. Dezember 2011

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Dank einer großartigen Mannschaftsleistung holten die Broncos einen verdienten Punkt gegen den HC Pustertal. Im zweiten Drittel schienen Einzelfehler dem jungen Team wieder einmal ein Spiel zu kosten, nachdem die Gäste zwischenzeitlich auf 1:4 davongezogen waren. Die Wildpferde bekamen ihre Nerven allerdings wieder in den Griff und holten Tor um Tor auf und in der 52. Spielminute stand die Weihenstephan Arena endgültig Kopf, als Markus Gander nach einem der vielen Steals in der neutralen Zone durch Ryan Ginand dessen Pass direkt abnahm und Mikko Strömberg zum 4:4 das Nachsehen gab.

Im ersten Drittel sahen die Fans in der bis auf den letzten Platz gefüllten Weihenstephan Arena einen sehr unterhaltsamen Schlagabtausch, in dem die Broncos mehrfach exzellente Chancen vergaben. Der HC Pustertal war eigentlich nur einmal in Unterzahl gefährlich. In der achten Minute holte Randall Gelech in der neutralen Zone einen losen Puck an der linken Bande und spielte an den Bullykreisen einen Traumpass auf Josh Prudden, den dieser volley zum verdienten 1:0 verwandelte.

Das zweite Drittel wäre wie gesagt fast der Untergang der Broncos gewesen, denn die Gäste nützten die teilweise groben Schnitzer eiskalt aus und zogen davon. Mikko Strömberg zeigte, was ein mitspielender und mitdenkender Torwart bedeuten kann, als er beim Ausgleichstreffer die Broncos im Wechsel erwischte und Jensen mit Cullen auf die Reise schickte, die sich die Chance alleine gegen Tschomby natürlich nicht entgehen ließen. So kamen mehr oder weniger alle Treffer der Pusterer zu Stande, sei es durch einen Stellungsfehler im Penaltykilling, als Max Oberrauch alleine vor dem Tor stand, oder durch schlechte Entscheidungen mit der Scheibe oder auf losen Pucks. Nicht einmal ein Timeout konnte den Broncos wieder in die Geleise zurück helfen, doch nach dem 1:4 ging plötzlich ein Ruck durch die Mannschaft.

In der 38. Minute schlug Ryan Ginand einen Puck nahe der blauen Linie der Broncos los und schickte Markus Gander auf die Reise, der mit seinem ersten Tor an diesem Abend das 2:4 besorgte. Nur 45 Sekunden später versenkte Randall Gelech von der blauen Linie einen scharfen Handgelenksschuss exakt im langen Kreuzeck. Das Team und die Fans witterten Morgenluft, denn plötzlich stand es nur mehr 3:4, und dieses erneuerte Selbstvertrauen sah man auch im Schlussdrittel.

Der HC Pustertal hatte zwar zu Beginn des Drittels einige sehr gute Chancen im Powerplay, aber die Broncos spielten in der Folge gut mit. Der HCP war zwar das spielbestimmende Team, aber man hatte immer das Gefühl, dass der Ausgleich möglich ist. In der 49. Spielminute zeigte Ryan Ginand zum Wiederholten Mal seine Künste als Taschendieb, als er einem Pusterer Verteidiger die Hosentaschen leerte und mit dem Puck in die andere Richtung wieder ins Angriffsdrittel fuhr, wo er Markus Gander bediente, der mit einem Onetimer das 4:4 besorgte. Danach gab es hüben wie drüben noch gute Chancen, nicht zuletzt auf Grund zweier fragwürdiger Strafen gegen die Broncos, doch das 4:4 hielt. Olivier Magnan verwertete in der Verlängerung einen Rebound zum Siegestreffer, doch der Punkt für die Broncos ist ebenso unerwartet wie hoch verdient.

"Das war ein großartiger Eishockeytag hier in Sterzing, absolut unglaublich!", war Oly Hicks nach dem Spiel noch immer von der Atmosphäre angetan. "Das Publikum ist heute super mitgegangen, und zwar nicht nur die Pusterer. Die Emotionen rund um das Spiel, die Shows, das Publikum waren heute absolut fantastisch. Aus sportlicher Sicht ist es einfach großartig, dass wir noch einmal zurückgekommen sind, das hätten uns wahrscheinlich die wenigsten zugetraut. Wir hatten gute Chancen, bereits im ersten Drittel einen guten Vorsprung heruaszuspielen, es ist schade, dass wir das Spiel nicht gewinnen konnten, aber ein Punkt gegen Pustertal ist auch ok."

Sein Assistent Alex Gschliesser geht etwas näher auf die Fehler ein, die den Broncos beinahe das Spiel gekostet hätten: "Ich denke nicht, dass Nervosität im Spiel war, es war eher die mangelnde Erfahrung. Wenn der Puck beim 1:1 statt auf das Tor hinter das Tor gespielt wird, dann hat Strömberg nicht die Chance, diesen Pass zu spielen, und so war es bei allen Gegentoren. Was nach Kleinigkeiten aussieht, entscheidet auf diesem Niveau Spiele, und das macht Teams wie Pustertal so gut: sie kontrollieren auch diese Kleinigkeiten in einem Spiel."

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