Ein guter Auftakt zur Zwischenrunde gegen handzahme Wölfe

Samstag, 28. Januar 2012

2012-01-28-hcp-wsv
An einem Abend, an dem die Spezialeinheiten für Überzahl und Unterzahl den Ausschlag zum Sieg geben, würde man wohl einen anderen Ausgang erwarten, wenn der Gegner die Wölfe aus dem Pustertal sind. Aber dank zweier Powerplaytore und einem erneut bärenstarken Penaltykilling sowie einer makellosen Vorstellung von Dominik Steinmann im Tor der Broncos fügten die Wildpferde den Wölfen die erst dritte Heimniederlage in der regulären Spielzeit zu.

Eine defensive Galavorstellung der Wipptaler, die Brian Lee, Aaron Power und Thomas Tragust im Hinblick auf die Zwischenrunde schonten und bei denen auch Alex Lanz und Daniel Erlacher fehlten, brachte den unkonzentriert wirkenden und wahrlich nicht meisterlichen HC Pustertal wohl aus dem Konzept, denn nur in wenigen Szenen wirkten die Hausherren wirklich gefährlich.

Im ersten Drittel dauerte es bis zur 14. Spielminute, ehe es vor einem der beiden Tore zum ersten Mal hoch herging, als die erste Linie, in der Nate DiCasmirro David Lings Platz einnahm, Steinmanns ganzes Können forderten. Danach was allerdings wieder Schluss, die Wildpferde spielten weiterhin konzentriertes, höchst diszipliniertes und nahezu fehlerloses Defensivhockey, gegen das der hochoktanige Pusterer Sturm kein Rezept fand. Als Christian Rainer zwei Minuten auf der Strafbank platznehmen musste, gelang Joe Cullen schließlich doch der etwas schmeichelhafte Führungstreffer, als dieser den Abpraller nach einem Schuss von Jensen in die Maschen beförderte.

21 Sekunden vor der ersten Sirene musste aber auch DiCasmirro in die Kühlbox, und den Broncos gelang 69 Sekunden nach Wiederanpfiff der Ausgleich. In Überzahl brachte Dirk Southern den Puck in zentraler Position und spielte auf den links mitgelaufenen Paolo Bustreo, der die Scheibe sofort wieder zurückspielte. Southern, der inzwischen direkt vor Strömberg stand, nutzte die Seitwärtsbewegung des Goalies aus und "spitzelte" den vermeintlichen Doppelpass zwischen die Beine des Pusterer Schlussmannes hindurch. Am Spiel änderte sich relativ wenig, die Pusterer konnten Steinmann nur durch zwei Breakaways von Jensen und Scandella prüfen, der sich keine Blöße gab und die beiden Versuche zunichtemachte. Auf der anderen Seite waren Gelech und Prudden mit einer schönen Aktion gefährlich sowie Simon Baur mit einem Onetimer, aber im Großen und Ganzen waren Offensivaktionen Mangelware. Das Tempo war mäßig, auch weil die Broncos den Aufbau der Hausherren geschickt störten und wenig zuließen, doch anstatt einen Sturmlauf zu starten, verfielen die Wölfe immer mehr in grobe Einzelfehler, die eines Teams mit diesen Qualitäten nicht unterlaufen sollten.

Auch im letzten Drittel änderte sich nichts am bisherigen Spielverlauf, bis die Broncos in der 53. Minute zum zweiten Mal an diesem Abend im Powerplay zuschlugen. Randall Gelech spielte die Scheibe von hinter dem Tor zu Agris Saviels auf der blauen Linie, der dem Pass zwei Schritte entgegenlief und Strömberg mit einem satten Schlagschuss überwand. Die Wölfe begannen nun zwar, mehr Druck aufzubauen, doch die Wipptaler Gäste hielten geschickt dagegen und krönten ihre Defensivleistung schließlich mit drei Punkten, die den Vorsprung auf Valpellice auf sieben Zähler anwachsen ließen.

Foto: Iwan Foppa / Optik Rapid
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