Diese Niederlage schmerzt doppelt

Mittwoch, 15. Februar 2012

2011-12-10-wsv-fas
Drei Punkte aus dem gestrigen Spiel hätten die Tabellensituation heute wesentlich besser aussehen lassen, denn die Broncos wären zwar immer noch auf dem letzten Platz, aber Valpellice und Fassa lägen nur zwei Punkte voran und mithin in Schlagweite. Abgesehen von der Tabellensituation hätten die Broncos den Sieg vor allem aus mentaler Sicht bitter nötig gehabt, denn gestern war immer wieder deutlich zu sehen, dass die Köpfe nicht frei sind. Vor allem in der Defensive wirkten die Wildpferde verkrampft und zögerlich, wodurch sich immer wieder Fehler einschlichen, die der Gastgeber ausnutzte, doch auch im Abschluss sah es oft aus, als seien die Schläger aus Blei. Die krankheitsbedingten Absenzen von Bustreo, Wieser, Rainer und Scardoni machten die Sache nicht einfacher.

Dabei begannen die Broncos mit einem sehr schwungvollen Wechsel der ersten Linie und nach nur drei Minuten hatte Ryan Ginand die Führung alleine vor Doyle auf dem Schläger. Doch es waren die Hausherren, die in Führung gingen, als Kapitän Diego Iori nach neun Minuten aus der Ecke vor das Tor zog und zur Führung eindrückte. Nur 110 Sekunden später gelang Markus Gander Markus Gander mit einer Direktabnahme der Ausgleich, nachdem Dirk Southern hinter dem Tor ideal auf den kurzen Pfosten abspielte. Damit beendete Gander seine nun schon elf Spiele dauernde Torsperre: er hatte seit dem Stephanstag nicht mehr getroffen. Die Broncos wirkten trotz des Ausgleichs verunsichert, Fassa war in der Folge aktiver und kam 2:40 Minuten vor Drittelende durch Snetsinger mit einem Alleingang in Unterzahl zur erneuten Führung.

Im zweiten Drittel erhöhte Chrenko mit einem Schlagschuss von der Halbbande in Überzahl auf 3:1 und Oly Hicks nahm ein Timeout, um seine Jungs neu einzustellen. Dieses trug die erhofften Früchte, denn die Gäste spielten von da an mit neuem Selbstvertrauen und erarbeiteten sich eine Vielzahl von Chancen, die beste davon eine Ablenkung von Brian Lee auf einen Schuss von Aaron Power in Überzahl. Exakt zur Halbzeit zog Dirk Southern vom rechten Bullypunkt unhaltbar für Doyle ab, nachdem er unerwartet an den Puck gekommen war, als Fassas Verteidigung die Scheibe nicht sauber aus dem Drittel brachte. Nach zwei aufeinanderfolgenden Powerplays für die Wipptaler passierte 43 Sekunden vor Drittelende aber das Malheur: die Scheibe rollte praktisch mit Ablauf der zwei Minuten für Iori vor die Strafbank, wo sie dieser dankend annahm und mit knappem Vorsprung vor Saviels alleine auf das Tor von Tschomby losstürmte. Per Videobeweis musste schließlich geklärt werden, ob die Scheibe im Tor war, bevor Iori in Tragust hineinkrachte, und dem schien so gewesen zu sein: 4:2 für die Gastgeber.

Zu allem Überfluss erzielte Robert Schnabel nach nur 29 Sekunden im letzten Drittel auch noch das 5:2 und dieses Tor brach den Broncos das Genick. Das Team kämpfte zwar unermüdlich und kam auch zu guten Chancen, die beste hatte Markus Gander 6:23 Minuten vor Schluss, doch der Anschlusstreffer von Randall Gelech im Powerplay war zu wenig und zu spät. Marek Chvatal traf noch zum 6:3-Endstand in das leere Tor und nun wird es für die Wildpferde sehr schwierig.

Oly Hicks war dennoch optimistisch und lobte sein Team: "Ich war mit dem Kampfgeist sehr zufrieden, denn auch nach dem 5:2 haben wir nie aufgegeben und immer weitergekämpft. Hätten wir mit Gino gleich zu Beginn das erste Tor geschossen, dann wäre es wohl ein anderes Spiel gewesen, denn dann hätten wir weniger Druck gehabt. So legte Fassa vor und wir waren von da an ständig ein Bisschen verunsichert. Aber noch ist nichts verloren, wie gesagt, wir haben gut gekämpft und glauben noch an die Playoffs."

Foto: DIe Broncos hatten gestern in Fassa leider wenig Grund zum Jubel (Oskar Brunner)
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