Steigerung bringt immerhin einen Punkt

Sonntag, 28. Oktober 2012

"Heute haben wir gut genug gespielt, um zu gewinnen." Dieser Satz von Oly Hicks nach dem Spiel sagt alles aus. Pech im Abschluss und ein überragender Marozzi im Tor der Gäste verhinderten, dass die Wildpferde einen klaren Sieg einfuhren.

Die Hausherren begannen mit viel Druck und schnürten die Meraner Adler in der Defensive ein, doch die zwingenden Torchancen ließen noch etwas auf sich warten. Die kamen dann nach der Drittelhälfte, wo die Wildpferde mit Sottsas, Stofner und Caig, der sogar einen Pfostentreffer hatte, drei Großchancen hatten. Auch in der weiteren Folge blieben die Broncos am Drücker, allein Tor wollte keines fallen.

Im Mitteldrittel änderte sich nichts, die Wipptaler kämpften aufopferungsvoll und verloren auch weniger Pucks als noch am Freitag, doch Mair und abermals Caig scheiterten an Marozzi. In der 33. Minute musste Sottsas auf die Strafbank und die kalte Dusche folgte auf dem Fuß. Desmet zog vom linken Bullkreis ab und Ciresa lenkte die Scheibe unhaltbar für Corsi in die Maschen - schon wieder mussten die Wildpferde einem Rückstand nachlaufen. Sie ließen sich aber nicht entmutigen und drückten weiterhin wie auf einer schiefen Ebene gegen das Meraner Tor an.

Im letzten Drittel wurde dann zwar wieder etwas zu sehr die Brechstange hervorgeholt, aber auch hier hatten die Hausherren genügend Möglichkeiten, drei oder vier Tore zu schießen. In der 56. Minute war es dann endlich so weit: Caig zog um das Tor und brachte Marozzi in Bedrängnis, die Scheibe kam zu Kofler, der sie schließlich zum erlösenden 1:1 in die Maschen bugsierte. Gleich nach Wiederanpfiff sorgte ein Alleingang von Frank für eine Schrecksekunde, doch er verzog alleine vor Corsi. Eine gute Minute vor Schluss hatte Stofner den Siegtreffer auf dem Schläger, doch der Puck sprang ihm im Slot über die Schaufel, als Marozzi nach einer guten Parade noch am Boden lag.

In der Verlängerung hatte Marozzi auf Caig einmal das Glück des Tüchtigen, als ihm nach einem Alleingang des Kanadiers der Puck zwischen den Schonern frei liegen blieb und gleich danach stand ihm abermals das Metall zur Seite. Caig hatte noch zweimal gute Chancen, wurde aber klar gefoult, doch der Schiedsrichterpfiff blieb aus. Dieser ertönte dafür 1:39 vor Ablauf der Overtime, als Caig wegen Stockschlags zwar zu Recht vom Eis gestellt wurde, doch der Pfiff hinterließ angesichts der Vorgeschichte doch einen schalen Beigeschmack und eine üble Vorahnung. Diese bestätigte sich schließlich, als Desmet nach genau 40 Sekunden im Powerplay mit einem Handgelenksschuss ins Kreuzeck Corsi überwand, dem die Sicht verstellt war.

"Wir haben gut gekämpft, der Einsatz von jedem Spieler war mehr als in Ordnung.", meinte Broncos-Coach Hicks. "Es ist momentan einfach verhext, der Puck will nicht ins Tor. Wenn wir im ersten Drittel eine dieser Chancen verwerten, bin ich überzeugt, dass wir ein ganz anderes Spiel sehen. Die Jungs kämpfen hart, und sie haben auch Chancen, aber jeder will momentan einfach zu viel. Diese Phase kann man nicht mit der Brechstange beenden, dazu braucht es einfach mal wieder ein frühes Tor und eine Führung, dann wird diese Mannschaft wieder frei durchatmen können."

In der Tat haben die Wildpferde 177 Minuten und vier Sekunden lang nicht mehr geführt, doch wenn am Mittwoch mit dieser Einstellung und einer ähnlichen Steigerung gespielt wird, dann werden sich bald wieder positive Ergebnisse einstellen.

Foto: Marozzi rettete den seinen heute das Spiel (Oskar Brunner)
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