Es soll einfach nicht sein

Samstag, 30. März 2013

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Es ist momentan wie verhext. Egal, wie gut die Broncos spielen, die Scheibe will nicht ins Tor. Allein im ersten Drittel hatten die Hausherren fünf richtig dicke Chancen, doch das Tor schossen die Piraten. Nach viereinhalb Minuten hatte Fink nach einem von Wieser gewonnenen Anspiel alleine im Slot den Puck auf der Schaufel, doch Demetz hielt den Schuss und der Abpraller ging ins Niemandsland. Minute 13: Christian Sottsas legte von hinter dem Tor einen Puck in den Slot, aber sowohl Lanz aus perfekter Position als auch Oberrauch hinter ihm trafen die Scheibe nicht. Darauf folgte ein Powerplay, das absolut fulminant begann. Gleich nach dem Anpfiff blieb der Puck im Torraum liegen, Demetz war am Boden und praktisch außer Gefecht, doch niemand kam an das Hartgummi. Eppan befreite, die Broncos bauten wieder auf und Wieser traf aus bester Position das Tor nicht. Zwei Minuten vor Drittelende hatte Gunnar Braito noch einmal mit einem Breakaway die Führung auf dem Schläger, doch der Haken, mit dem er Demetz ausspielen wollte und vor dem leeren Tor gestanden wäre, gelingt um Haaresbreite nicht.

Bis zu diesem Zeitpunkt war von den Eppanern bis auf drei Powerplays herzlich wenig zu sehen. Die Hausherren diktierten das Tempo, spielten ein erdrückendes Forechecking, forcierten mit aggressivem Spiel eine Unzahl an Scheibenverlusten und spielten praktisch perfekt - bloß: es gelang kein Tor. Wie so oft fiel dann neun Sekunden vor Schluss am anderen Ende ein Treffer. Wallenberg gewann das Anspiel in der Zone der Broncos, die Scheibe kam direkt zu Tobias Ebner, der die Deckung von zwei Blauweißen ausnutzte und völlig gegen den Spielverlauf zur Gästeführung traf.

Dieses Tor nahm den Broncos viel Selbstvertrauen und im zweiten Drittel erhöhte Ceresa nach exakt fünf Minuten mit einem haltbaren Schlenzer aus dem Bullykreis auf 2:0. Die Broncos fingen sich aber wieder, und fanden zurück ins Spiel. Mit Willen, Einsatz und Kampfgeist versuchten sie, das Glück zu erzwingen und sie kamen wieder ins Spiel. Sie erkämpften sich viele Scheiben, versuchten wirklich alles, und in der 30. Minute sah es so aus, als würden sie erlöst. Simon Baur bekam von Alex Lanz eine goldene Scheibe serviert, scheiterte aber erneut an Demetz. Und wieder kam unmittelbar die kalte Dusche: Daniel Peruzzo schnappte sich die Scheibe, fuhr einen Konter und schlug den wieder nicht völlig unschuldigen Corsi zum 0:3.

Damit war die Partie praktisch besiegelt, Wallenberg erhöhte in doppelter Überzahl zum 0:4 und erzielte somit den einzigen Treffer in zehn Powerplays allein in diesem Spiel, während die Broncos deren fünf nicht verwerten konnten. Die Wipptaler gaben sich nicht auf und versuchten es immer wieder, doch es war ihnen heute erneut nicht vergönnt, einen Treffer zu erzielen.

Oly Hicks sieht die Lage ernst, aber nicht kritisch: "Sicherlich ist das keine leichte Zeit für uns, ganz gewiss nicht. Aber wir sind schon öfters durch harte Zeiten gegangen, das hat diese Mannschaft geformt. Wir spielen gut, vor allem im ersten Drittel waren wir alle wirklich sehr, sehr zufrieden mit unserem Spiel. Das nehmen wir mit, und wir werden in Eppan wieder voll angreifen. Irgendwann bricht der Bann, und dann sind wir wieder da!"

Foto: Mark Demetz feierte rein technisch gesehen das dritte Shutout in Folge und ist nun seit 200 Minuten ungeschlagen. Es wird aber der Moment kommen, an dem der Fluch bricht. (Oskar Brunner)

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