Adieu, Final Four um die Serie A!

Dienstag, 27. Dezember 2016

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Kitzbühel war dieses Mal keine Reise wert

Anstatt in einer spannenden Aufholjagd bis zum letzten Spieltag den ersten Sieg über einen stark ersatzgeschwächten Tabellenvorletzten zu feiern, gaben die Broncos mit der vermeidbaren und unnötigen Niederlage in Kitzbühel schon gestern praktisch jegliche Chance auf eine Teilnahme am Final Four um den italienischen Meistertitel aus der Hand. Auch eine Platzierung unter den ersten sieben Teams ist de facto nicht mehr zu holen, denn in sieben verbleibenden Spielen neun Punkte auf Asiago bzw. zehn Punkte auf Cortina aufzuholen, ist zwar mathematisch noch drin, in der Praxis aber unmöglich.

Die Wildpferde, die teilweise viel zu lax und überheblich agierten, lieferten eine schwache Partie ab, und mussten sich gegen die aufopferungsvoll kämpfenden Adlern mehrmals bei ihrem Goalie Ty Rimmer bedanken, dass die Niederlage nicht höher ausfiel. Dabei begann die Partie ganz nach dem Geschmack der Broncos, denn nach nur dreieinhalb Minuten stellte Colin Behenna per Rebound auf 1:0. Nur wenig später hatte Kofler bei einem Alleingang das 2:0 auf dem Schläger, doch Kitzbühel-Keeper Trelc hielt. Die Gäste blieben auch weiterhin spielbestimmend, bis Batna in der 9. Minute eine unübersichtliche Situation ausnutzte und einen Rebound zum Ausgleich einschob. In der 15. Minute fing Sarkanis einen überheblichen no-look-Pass in der neutralen Zone ab und leitete den 2-gegen-1-Konter ein, den Batna zum 2:1 aus Sicht der Hausherren verwertete. Die Broncos waren geschockt, nur Colin Behenna war in der 18. Minute zu einer Reaktion fähig, stahl einem Gegenspieler in der neutralen Zone die Scheibe und lief alleine auf das Tor zu, doch sein Handegelenksschuss aus dem Slot ging an den Pfosten.

Kurz nach dem ersten Seitenwechsel war es erneut Behenna, der einen Onetimer aus dem Bullykreis an den langen Pfosten setzte, doch in der Folge spielten fast nur mehr die Hausherren. Brunner, zweimal Batna und Hochfilzer hatten in diesem zweiten Spielabschnitt hochkarätige Chancen, doch Ty Rimmer bewahrte sein Team mit wahren Wundertaten vor einem höheren Rückstand. Auf der Seite der Broncos hatten nur Felicetti, dessen gefährlicher Versuch aus der Drehung nur knapp über das Tor ging, und Behenna per Konter nennenswerte Einschussmöglichkeiten.

In der 46. Minute stocherte Lenes die Scheibe im zweiten Rebound zwischen Rimmers Schonern hindurch über die Linie und stellte damit auf 3:1 für die Adler. Die Broncos versuchten alles, versuchten es aber oft zu verspielt und zu kompliziert. Dennoch hatten Verreault-Paul gleich nach dem Treffer der Hausherren und Deanesi wenig später zwei gute Möglichkeiten, aber Trelc behielt die Nerven. Im dritten von nur drei Powerplays insgesamt an diesem Abend benötigten die Broncos nur 10 Sekunden, um den Anschlusstreffer zu erzielen. Kofler gewann das Anspiel in der Offensivzone, Felicetti zog von der blauen Linie ab und traf ins lange Eck zum 2:3. Dieser Treffer blieb aber ein Strohfeuer, denn die Broncos hatten bis zum Schluss nur mehr eine wirklich gute Einschussmöglichkeit mit Deluca, dessen Rebound schon so gut wie im Tor war, aber eben doch nicht ganz über die Linie rutschte. Clayton Beddoes nahm in der letzten Minute Rimmer für einen sechsten Feldspieler vom Eis, doch wirklich gefährliches brachten die Broncos nicht mehr zu Stande.

Anstatt von den Fehltritten von Neumarkt und Zell am See zu profitieren und sich auf Platz acht vorzuschieben, fallen die Wildpferde dank des Sieges von Red Bull Junior über Gröden wieder auf Platz 11 zurück. Morgen geht es nach Dornbirn, wo mit dem EC Bregenzerwald ein unangenehmer Gegner wartet, der gegen Neumarkt, Lustenau, Kitzbühel und Fassa zuletzt vier Mal in Folge zu Hause gewinnen konnte und davor auch gegen Cortina einen Punkt holte. Die Broncos sind also gewarnt, und wenn sie nicht auch noch Platz acht aus den Augen verlieren wollen, dann sollte die gestrige Lehrstunde ihre Wirkung nicht verfehlen.

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