"Kein Picasso, aber ein Sieg"

Freitag, 28. Dezember 2012

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Das waren die nüchternen Worte von Oly Hicks nach dem Spiel. "Es war wirklich ein hässliches, aber auch kein einfaches Spiel, denn Pergine zeigte großen Einsatz und hat mit viel Herz gespielt. Außerdem waren sie mit Stöcken, Ellenbögen und Händen sehr aktiv, um es einmal nett zu umschreiben. Diese Spiele sind nicht einfach zu gewinnen, das haben wir getan und nur das zählt."

Dabei hatten die Broncos bereits nach sieben Minuten eine 2:0-Führung herausgespielt. Felix Oberrauch mit einem sehenswerten Treffer, der seines Bruders würdig wäre, und Wieser mit einem Onetimer im Powerplay brachten die Hausherren in eine recht komfortable Position. Gleich darauf hatte Caig zweimal Pech, als er mit einem Schlenzer nur die innere Kreuzecklatte traf und Facchinetti einen Abfälscher aus eineinhalb Metern nur mit dem Hals stoppen konnte. Danach war allerdings schon viel zu früh etwas Überheblichkeit im Spiel der Broncos, und die zwingenden Chancen wurden rarer. Dafür nahmen die Unachtsamkeiten im eigenen Drittel zu und knapp zwei Minuten vor dem Pausenpfiff fälschte Mantovani alleine vor dem Tor stehend einen Schuss von Barnes zum 2:1 ab.

Im zweiten Drittel roch Pergine Morgenluft und versuchte im wahrsten Sinne des Worten mit Hängen und Würgen das Spiel zu drehen. Die Broncos wussten sich kaum zu helfen und wurden auch im Zweikampfverhalten zu vorsichtig. Die erste wirkliche Chance in diesem Abschnitt hatte T.J. Caig in der 25. Minute, als er einen Schuss-Pass von Ramoser einen halben Meter neben dem Tor geschickt ablenkte. Bald darauf war die heimische Abwehr allerdings nicht im Bilde und Demattio glich mit einem Schuss aus dem Slot aus. Mit sichtlicher Wut im Bauch gingen die Wildpferde in ihr drittes Powerplay dieses Abends und es dauerte nur 22 Sekunden, bis die erneute Führung besiegelt war. Derek Eastman hämmerte von der blauen Linie drauf, der Rebound kam bis in den Bullykreis zurück, wo Florian Wieser nicht lange fackelte und per Schlagschuss einnetzte. Nach zwei guten Chancen der Gäste, bei denen Corsi in höchster Not rettete, gelang T.J. Caig nach einem weiteren knapp gescheiterten Versuch schließlich doch das hoch verdiente Tor an diesem Abend, als er einen zu genau diesem Zweck schön platzierten Schuss von Baur gekonnt in die Maschen lenkte.

In den letzten zwanzig Minuten war Magerkost angesagt, die einzige gute Tormöglichkeit war den Gästen vorbehalten, als Virzi in der 54. Minute bei einem brandgefährlichen Rebound in Corsi seinen Meister fand. Symptomatisch für dieses Spiel war eine Szene kurz vor Schluss, als Liberatore seinen Goalie in Überzahl vom Eis genommen hatte und Tobias Kofler vor dem leeren Tor um nichts in der Welt auf die Beine kam, um den Puck hineinzuschieben. Egon Gschnitzer fand auch sofort einen Deckel auf dieses Spiel: "Mehr als drei Punkte gibt es auch für ein schönes Spiel nicht!"

Foto: Florian Wieser glänzte als zweifacher Torschütze im Powerplay (Oskar Brunner)
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