Spiel eins in den Müll geworfen

Mittwoch, 23. Januar 2019

2019-01-22-wsv-rit
Der bärenstark aufspielende Tobias Kofler –einer der wenigen in Normalform- erzielt den Anschlusstreffer zum 1:4
Das hatten sich die Wildpferde ganz anders vorgestellt, aber Spiel eins dieser Halbfinal-Miniserie war mit einem 0:4-Rückstand de facto nach dem ersten Drittel gelaufen. Die Broncos kamen zwar noch bis auf 3:4 heran, doch die Hypothek aus den ersten 20 Minuten war zu groß.
Das Unheil nahm in der fünften Minute seinen Lauf, als Felicetti wegen eines vermeintlichen Fouls hinausgestellt wurde, das weniger als nichts war. Gleich nach dem ersten Bully in Unterzahl schlenzte dann auch noch Roland Hofer den Puck über die Plexiglasumrandung, und die Gäste, die mit 30,8 % das erfolgreichste Powerplay der Liga spielen, ließen sich nicht zweimal bitten. Tudin wurde in doppelter Überzahl freigespielt und setzte die Scheibe millimetergenau ins Kreuzeck.
Die Wildpferde brauchte eine Zeit, um sich von diesem Schock zu erholen, doch um die 10. Minute übernahmen sie das Kommando, und McNally hätte Tragust in der 13. Minute mit einer Einzelaktion beinahe überlisten können, doch der Puck kullerte nur wenige Zentimeter am Tor vorbei. Als mit einer Strafe gegen Fink in der 16. die Chance der Hausherren gekommen schien, passierte allerdings die nächste Katastrophe. Karlsson nutzte einen haarsträubenden Aufbaufehler der Broncos im eigenen Drittel eiskalt aus, passte quer auf Frei, der direkt zum 0:2 einnetzte. 2:14 Minuten später erhöhte Simon Kostner per Rebound auf 0:3 und sechs Sekunden vor Drittelende wirbelten Thomas Spinell und Sislannikovs die völlig verunsicherte Broncos-Mannschaft durcheinander und der Lette erzielte das 0:4.
Im Mittelabschnitt passierte zunächst wenig, ehe Eriksson in der 27. nach einem Abwehrfehler alleine vor Vallini aufkreuzte. Nur eine Minute später lief Kofler nach einem schnellen Aufbau über Mantinger und Erlacher alleine auf Tragust zu, konnte seinen ex-Teamkollegen zunächst nicht überwinden, doch er holte sich die Scheibe selbst wieder und schob sie dem Rittner Goalie zwischen die Schoner hindurch zum 1:4 ins Tor. Tommy Kruselburger hätte in der 31. Minute mit einem Alleingang den zweiten Treffer der Hausherren markieren können, aber sein Rückhandversuch ging knapp am Tor vorbei. Sechs Minuten vor der zweiten Pause musste Vallini abermals rettend eingreifen, als Luza alleine vor ihm auftauchte.
Im Schlussdrittel nahmen die Wildpferde das Herz in die Hand und bliesen zum Sturm auf das Rittner Tor. Daniel Erlacher netzte nach nur 44 Sekunden mit einem Rebound zum 2:4 ein und Bustreo scheiterte in der 45. Minute mit einem Alleingang an Tragust. Als der ehemalige Rittner Kapitän Christian Borgatello in der 46. Minute dann den Anschlusstreffer erzielte, hatte Lehtonen genug gesehen und nahm ein Timeout, um sein Team wachzurütteln. Die Gäste verteidigten sich nun etwas besser, und die Broncos konnten sich keine großen Chancen mehr erspielen. Ivo Jan brachte 1:06 Minuten vor Schluss noch einen sechsten Feldspieler für Gianluca Vallini, doch der Ausgleich wollte nicht mehr fallen.
Morgen im Rückspiel lautet die Devise nun also „siegen oder fliegen“, aber mit einem Sieg nach 60 Minuten wären die Broncos wieder im Geschäft. Dann würde eine 20-minütige Overtime mit vier Feldspielern pro Seite gespielt, auf die dann eventuell noch ein Penaltyschießen folgen würde. Zuerst heißt es aber, das schier Unmögliche möglich zu machen und den Buam die erste Heimniederlage seit dem 11. Oktober abzuringen, um überhaupt in die Verlängerung zu kommen.
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