Lehrstunde Nr. 1: Über die Unterschiede zwischen Serie A und Serie A2

Donnerstag, 6. Oktober 2011

2011-09-17-wsv-rit
Wenn man nur die Zeit zurückdrehen könnte... dann würden die Broncos wohl das erste Drittel dieses Spiels ungeschehen machen, denn dass sie mit einem 4:0 für Valpe in die Kabine geschickt würden, das hätte sich wohl kaum jemand erwartet. Am liebsten hätte wahrscheinlich Thomas Tragust noch einmal neu angefangen, aber heute mussten die Broncos als Mannschaft ihre erste Lehrstunde in dieser Serie-A-Saison über sich ergehen lassen. Inhalt der Vorlesung: wer nicht 115% gibt, wird gnadenlos bestraft.

Im ersten Drittel passierte dem Team nämlich genau das, was in der letzten Serie A2 noch mehrere Male durchgegangen war. Ein unkonzentrierter und schlaffer Beginn ließ einen an und für sich nicht unwiderstehlichen Gegner stark werden und danach fanden die Wildpferde nur mehr sehr schwer ins Spiel. Neben den mildernden Umständen einer langen Anreise war der große Unterschied heute aber der, dass Tschomby einen rabenschwarzen Tag erwischt hatte und nach vier Gegentoren in den ersten 20 Minuten von Dominik Steinmann erlöst wurde, der in seinem Serie-A-Debüt eine ansprechende Leistung zeigte.

Ungenauigkeiten und eine Unzahl an Scheibenverlusten im eigenen Drittel wurden den Broncos zum Verhängnis. Valpe war meistens 10 cm näher am Puck, brachte immer einen Stock, einen Fuß oder eine Hand in den Pass, der zumeist um einen Tick zu lasch gespielt war, oder nahm den Wipptalern die Scheibe überhaupt direkt von der Schaufel ab. Symptomatisch dafür war ein Powerplay Mitte des ersten Drittels, als die heimische Penalty-Killing-Formation den Powerplay-Block der Broncos richtiggehend vor sich hertrieb und die Scheibe laufen ließ, während die Wipptaler der Scheibe trotz der Überzahl immer hinterherliefen.

Sterzing fand erst gegen Mitte des zweiten Drittels besser ins Spiel, als Valpe bereits durch zumeist glückliche oder sehr haltbare Tore von Bembridge, Frigo, Awe, Nikiforuk und Huddy mit 5:0 spielte und praktisch das Resultat nur mehr verwaltete. Oly Hicks begann mit den gewohnten Linien, wobei lediglich Tobias Kofler den angeschlagenen Paolo Bustreo in der zweiten Linie ersetzte. Im zweiten Spielabschnitt stellte er allerdings um und in Kombination mit dem Torhüterwechsel ging sichtbar ein Ruck durch die Mannschaft. Die Bewegungen der Mannschaft wurden sichtbar effizienter und die Broncos gingen auch mit mehr Nachdruck in die Zweikämpfe, doch außer einigen guten Chancen bei Rebounds war nichts zu holen.

Im letzten Drittel -Valpe war bereits im Schongang unterwegs- schloss Randall Gelech einen Wraparound-Versuch von Markus Gander zum inzwischen hochverdienten Anschlusstreffer ab, nachdem Ryan Ginand nur die Latte getroffen hatte, aber mehr war den Broncos nicht mehr vergönnt, wenn sie auch zum Schluss die eindeutig bessere Mannschaft waren.

Fazit dieses Spiels: die Broncos sollten eine wichtige Lektion gelernt haben. Was in der Serie A2 noch das eine ums andere Mal durchgegangen ist, kommt in dieser Serie A teuer zu stehen. Wenn nicht das allerletzte Bisschen Konzentration und Durchsetzungsvermögen in die Zweikämpfe und in die Pässe gelegt wird, dann reicht es nicht. Bereits am Samstag gegen Fassa können unsere Jungs beweisen, dass diese beiden Niederlagen gegen Pontebba und Valpellice Früchte tragen.

Foto: Randall Gelech erzielte den Ehrentreffer für die Broncos (Oskar Brunner)
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