Wenn zum Unglück Pech dazukommt

Samstag, 15. Oktober 2011

2011-10-15-wsv-hcb

Zwei Strafen am Ende des zweiten Drittels waren die Entscheidung. Zuerst wurde Aaron Power wegen hohen Stocks zu zwei Minuten verdonnert, die zumindest sehr umstritten waren, und 45 Sekunden darauf holte sich Ryan Ginand eine nicht besonders glückliche Strafe wegen Spielverzögerung. Adolf Insam nahm ein Time-Out und innerhalb von neunzehn Sekunden drehte Bozen durch Sharp und Bruun einen 1:0-Rückstand in eine 2:1-Führung.

Davor und danach hatten die Broncos die eindeutig besseren Chancen, und vor allem mehr hochkarätige Möglichkeiten, bei denen sich Günther Hell das Eine ums Andere Mal auszeichnen konnte und oft auch das Glück auf seiner Seite hatte. Die Pässe der Broncos waren um Einiges knackiger und genauer als zuletzt, und Bozen wartete geduldig auf Konter, die zumeist von der gut postierten Heimabwehr abgefangen wurden. Sterzing hatte alleine im ersten Drittel vier absolute Hochkaräter und war der Führung eindeutig näher als der HCB.

"Tschomby" Tragust stand seinem Gegenüber in nichts nach und machte in äußerst souveräner Manier auch die schwierigen Saves. Der HCB verstand es immer wieder, für viel Verkehr vor dem Sterzinger Tor zu sorgen, doch sowohl die Verteidigung als auch Tragust waren stets auf dem Posten.

Nach einem fulminanten Start ins zweite Drittel mit zwei Großchancen, bei denen Hell auf dem Rücken liegend seinen Schutzengel bemühen musste. In der 23. Minute musste sich der Ex-Bronco schließlich doch geschlagen geben: nach zwei brandgefährlichen Schüssen von Gelech und Hackhofer konnte Dirk Southern die Scheibe schließlich doch versenken. Der HCB konterte mit einer guten Chance durch Knackstedt, doch Tragust war auf dem Posten.

Das letzte Drittel war ein einziger Sturmlauf der Broncos, und der HCB verschanzte sich mit vier bis fünf Mann im eigenen Drittel. Randall Gelech konnte sieben Minuten vor Schluss eine gewaltige Chance nicht verwerten, nachdem er Günther Hell fast ausgespielt hatte, doch irgendwie bekam dieser die Fanghand noch irgendwie auf den langen Pfosten und Gelly schoss die Scheibe genau in den Handschuh. Kurz zuvor hatte Bustreo eine gute Möglichkeit nach einem Alleingang, bei dem er in die Bande krachte und sich dabei auch noch gröber an der Schulter verletzte und möglicherweise lange ausfallen könnte.

Die Broncos rannten mit dem Kopf nach unten auf das Bozner Tor, doch wirklich gute Chancen konnten sie nicht mehr herausspielen, im Gegenteil: Tschomby vollbrachte eine absolut spektakuläre Wundertat und holte im besten Hašek-Stil mit dem Beinschoner noch einen Puck aus dem Kreuzeck.

"Das ist das harte Leben, das wir haben", meinte Oly Hicks nach dem Spiel. "Wir führen 1:0 und können uns um kein Geld der Welt ein Tor kaufen, und dann machen wir einen Fehler oder haben Pech und geben das Spiel aus der Hand. Heute hat die Schiedsrichterentscheidung leider den Ausschlag gegeben, obwohl wir genug Chancen hatten, das Spiel zu gewinnen. Wir haben aber allen Grund, optimistisch zu sein, denn wir bekommen gutes Torhüterspiel von Tschomby und wir sind nah dran. In dieser Liga ist aber alles sehr knapp, sodass es eben noch nicht ganz reicht."

Co-Trainer Alex Gschliesser stimmt ihm zu: "Wir haben viele Chancen, aber die Scheibe will nicht hinein. Wir müssen jetzt trotz der knappen Niederlagen positiv bleiben, dann wird das Glück auch wieder einmal uns beistehen. Die Mannschaft lernt sicher viel dazu in diesen Tagen, und wenn wir die positive Einstellung beibehalten, dann wird's schon. Die Spieler haben allen Grund dazu, sich gut zu fühlen, denn sie spielen gut, und die Ergebnisse werden kommen."

Foto: Ex-Bronco Günther Hell war der Matchwinner (Oskar Brunner)
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