Zu viele Nachlässigkeiten erzürnen die Hockeygötter

Donnerstag, 24. November 2011

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Die Hockeygötter schauten heute in der Weihenstephan Arena genau hin und ließen Cortina das verdiente Glück zuteilwerden. Das Spiel der Broncos war von zwei Dingen gehandicapt: eine sehr blasse Vorstellung einzelner Spieler und eine absolut katastrophale Chancenauswertung. Fünf Mal war Levasseur bereits geschlagen, doch die Broncos brachten die Scheibe einfach nicht über die Linie. Auf der anderen Seite machten es die Hausherren den Ampezzanern etwas zu leicht und waren des Öfteren nicht im Bilde, als diese sich aus mehreren Rebounds ein Festmahl anrichteten.

Dabei hatte das Spiel durchaus passabel begonnen, mit hohem Rhythmus und Chancen auf beiden Seiten. Die Gäste hatten etwas mehr vom Spiel, aber ein eindeutiger Vorteil war nicht auszumachen. Als Josh Prudden eine gute Minute vor der Drittelpause auf einen Rebound eine hundertprozentige Chance an die Latte setzte, war dies allerdings ein Vorbote dessen, was noch kommen sollte.

Im zweiten Drittel nutzte Cortina ein Powerplay zur 0:1-Führung aus, als Johansson einen Querpass auf Isherwood spielte, der unbemerkt von der blauen Linie vors Tor fuhr und nur mehr eindrücken brauchte. Die Wildpferde zeigten Reaktion, die in einem wahrlich wilden Wechsel in der Mitte des Spielabschnitts gipfelte. Zuerst konnte Randall Gelech einen goldenen Rebound nicht verwerten, während im Gegenzug Ryan Dingle am Pfosten scheiterte. Danach hatten die Broncos noch einige Chancen, bevor der große Auftritt Cortinas kam. Fast sechs Minuten lang spielten praktisch nur mehr die Gäste und in dieser Phase erhöhte Dingle auf 0:2. Kurz vor Schluss keimte noch Hoffnung auf, als Fabian Hackhofer sich ein Herz fasste und auf das Tor zufuhr, wo er von der Seite mit der Rückhand den starken Levasseur das Nachsehen gab.

Gleich nach Anpfiff hatten die Broncos im Powerplay noch zwei praktisch hundertprozentige Chancen vor dem Tor, doch danach waren sie wie gelähmt. Cortina erhöhte durch Hennigar und Johansson auf 1:4, und beide Male sahen fünf Broncos zu, wie ein Gegenspieler fast unbedrängt den Rebound verwerten durfte. Markus Gander konnte mit einem sehenswert herausgespielten Tor auf Assist von Josh Prudden zwar noch verkürzen und im letzten Powerplay des Spiels konnten die Broncos -wie sollte es anders sein- wieder zwei Rebounds nicht verwerten, doch die Luft war draussen.

"Heute haben einige Spieler gefehlt, die zwar auf dem Eis standen, mit dem Kopf aber nicht anwesend waren. Cortina war auch heute nicht unschlagbar, denn in der Verteidigung wären sie durchaus anfällig, die kann man mit guten Spielzügen aushebeln. Levasseur ist aber sehr stark, und im Sturm sind sie brandgefährlich. Die haben Leute, bei denen man sieht, dass sie Tore schießen wollen, und das war der Unterschied."

Auch Alex Gschliesser, selbst ein erfahrener Stürmer, pflichtet ihm bei: "Momentan fehlt uns der unbedingte Wille, den Puck ins Tor notfalls hineinzuwünschen. Wir waren oft auch einfach zu lax."

"Wir hatten heute einfach zu viele 'soft plays', also nachlässige Aktionen, in denen ein Stock nicht auf dem Eis war, der Pass um einen Augenblick zu spät kam, nicht mit genug Überzeugung in einen Zweikampf gegangen wurde.", so Oly Hicks weiter.

Und das regt nicht nur Trainer und Fans, sondern auch die Eishockeygötter auf, die dann den Puck auch bei hundertprozentigen Torchancen eiskalt vor der Linie stehen bleiben lassen...

Foto: Eine der vielen vergebenen Torchancen (Oskar Brunner)
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