Ein Spitzencenter für die Wildpferde

Donnerstag, 19. Juni 2014

st-jacques-web
Chris St. Jacques bei den Bietigheim Steelers in der DEL2

Der WSV Sterzing Broncos Weihenstephan ist erfreut, die Verpflichtung des Centers Chris St. Jacques bekannt geben zu können.

St. Jacques, am 22.01.1983 in Edmonton (AB) geboren, 175 cm groß und 84 kg schwer, spielte in den letzten vier Saisonen beim DEL2-Club der Bietigheim Steelers, wo er zu den absoluten Leistungsträgern zählte und 2012 den DEB-Pokal sowie 2012-13 den Meistertitel holte. In 147 Regular-Season-Spielen mit den Steelers erzielte er 60 Tore, gab 98 Vorlagen und kann damit ein stolzes Punktekonto von 158 Zählern vorweisen. Auch in den Playoffs und im Pokal kann sich seine Bilanz mit 16 Toren und 30 Assists in 52 Spielen sehen lassen.

Der sportliche Leiter der Broncos Egon Gschnitzer beschreibt den neuen Top-Center der Broncos wie folgt: „St. Jacques ist ein sehr guter und schneller Eisläufer mit einer exzellenten Stocktechnik, der uns bei mehreren Bundesliga-Besuchen sehr positiv aufgefallen ist. Er spielt trotz seiner kleinen Statur sowohl in der offensiven wie auch in der defensiven Zone ein sehr körperbetontes Spiel und ist ein vielseitiger und mannschaftsdienlicher Spieler, der sich nicht zu schade ist, auch die Drecksarbeit zu erledigen. Chris ist ein exzellenter Spielmacher und kann das Powerplay souverän leiten. Darüber hinaus ist er noch torgefährlich und schreckt auch vor einer härteren Gangart nicht zurück.“

Der Rechtsschütze spielte von 1999 bis 2004 bei den Medicine Hat Tigers in der Western Hockey League, der härtesten der drei kanadischen Top-Juniorenligen. Das Energiebündel fiel dort wegen seines Offensivtalents ebenso auf wie wegen seiner Eigenschaften als Charakterspieler, der sich für die Mannschaft aufopfert und seine Gegenspieler sowohl verbal als auch durch seine harte Spielweise zur Weißglut zu bringen vermochte. Das Resümee seiner Juniorenkarriere liest sich beeindruckend: er stand zweimal unter den fünf besten Scorern der WHL, hatte 2002-03 die meisten Assists der Liga, belegt in den Rekordbüchern der Medicine Hat Tigers in allen Offensivkategorien einen Top-7-Rang und stand im erweiterten Kreis der kanadischen Junior-Nationalteams.

Trotz seiner Körpergröße blieb St. Jacques von den großen Clubs nicht unbemerkt, und so wurde er 2003 von den Dallas Stars als Tryout in das Trainingscamp eingeladen, landete aber schließlich wieder in der WHL. Ein Jahr später erging es ihm besser und er erkämpfte sich einen Zweiwege-Vertrag bei den Toronto Maple Leafs, spielte aber lediglich in deren Farmteams in der AHL und der ECHL. Dort ereilte ihn allerdings das Schicksal, das er mit sehr vielen Spielern teilt. Während die ersten beiden Linien der AHL-Teams von den besten Talenten der NHL-Clubs bevölkert werden, bleibt für die anderen zumeist lediglich ein Job in der 3. und 4. Reihe. So war es auch bei den St. John’s Maple Leafs und den Toronto Marlies, wo St. Jacques in einer Defensivrolle sein Offensivtalent nicht ausschöpfen konnte, für den Defensivjob in der AHL aber für zu klein befunden wurde. Den 40 AHL-Begegnungen stehen 300 ECHL-Partien gegenüber, in denen er mit Pensacola, Columbia, Stockton und Victoria 200 Punkte erzielte und 295 Strafminuten sammelte.

Nach Stops in den Niederlanden bei Tilburg, bei denen er die Torschützenkrone holte, und in der englischen Hockeyliga (Edinburgh) heuerte St. Jacques nach Weihnachten 2010 bei den Steelers in der damaligen 2. Bundesliga an, wo er dreieinhalb Saisonen lang einer der absoluten Leistungsträger im Team war.

St. Jacques wird bei den Broncos Dreh- und Angelpunkt der ersten Sturmreihe sein, im Powerplay Regie führen und auch im Penaltykilling eine wichtige Rolle spielen. „Sein Talent, seine Erfahrung und seine extrem hohe Arbeitsmoral werden für unseren Verein eine große Bereicherung sein und er wird in unserem Team eine absolute Führungsrolle übernehmen.“, freut sich Egon Gschnitzer über den jüngsten Neuzugang.

loader