Der „Fluch des Odegar“ hält an

Montag, 28. Dezember 2015

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9. November 2013. Das ist das Datum, an dem die Wildpferde zuletzt in Asiago gewinnen konnten. Seither sind sie sieben Mal im Odegar angetreten und haben sieben Mal das Hochplateau der sieben Gemeinden mit leeren Händen verlassen. Insgesamt haben die Broncos seit der Rückkehr in die Serie A zwölf Spiele dort bestritten, und nur zwei Mal kehrten sie als Sieger zurück. Das Stadion in Asiago darf man also wohl gestrost nicht zu den Energieorten der Broncos zählen.

Aber heute war es nicht so sehr der „Fluch des Odegar“, der die Wildpferde mit einer 7:1-Packung ausstaffierte, sondern das absolut nicht mehr vorhandene Selbstvertrauen der Broncos. Schon das 1:0 durch Bentivoglio nach 3:10 Minuten hat de facto das Spiel entschieden, denn die Wildpferde wirkten nach dem Konter des Asiago-Topscorers völlig geschockt und man konnte in ihren Gesichtern förmlich das „Jetzt geht das schon wieder los“ lesen. Zwei Großchancen der Hausherren später und Magnabosco erzielte in der sechsten Minute das Siegtor an diesem Abend, und der nicht ganz wieder im Vollbesitz seiner Kräfte agierenden Mark Demetz möchte diesen Schuss wohl zurückhaben. Presti stellte in der 11. Minute auf 3:0 und die Partie war gelaufen.

Das Einzige, das bei den Wildpferden an diesem Abend richtig gut funktionierte, war das Unterzahlspiel. Dort waren sie hellwach und voll konzentriert und nahmen den Hausherren die Schuss- und Passbahnen weg, bevor sie ihr starkes Powerplay voll zur Geltung bringen konnten. Mit einem Spieler weniger war von der Verunsicherung interessanterweise nichts mehr zu spüren, doch kaum waren die Teams in gleicher Stärke auf dem Eis, war für die Broncos der einfachste Pass ein schwieriges Unterfangen. Unsicherheiten, zu langes Überlegen und zögerliches Spiel rächten sich auch im zweiten Abschnitt bitter, als die Hausherren durch Dan Sullivan und Ulmer auf 5:0 davonzogen. Bentivoglio und Magnabosco hätten das Ergebnis noch weiter in die Höhe schrauben können, doch bei ihren Alleingängen war Mark Demetz auf dem Posten.

Auch der letzte Abschnitt begann mit zwei wirklich vorbildlichen Unterzahlspielen, ehe Tobias Kofler nach fünfeinhalb Minuten nur die Unterseite der Querlatte traf. Das einzige Überzahltor der Hausherren in acht Versuchen erzielte Nigro, der die Scheibe aus dem Slot unter die Querlatte zimmerte, kurz nachdem Philipp Pircher auf das Eis zurückgekehrt war und die Wildpferde eine 3-gegen-5-Situation überstanden hatten. Wenig später holte sich Daniel Fabris hinter dem Tor eine Scheibe von Asiago-Goalie Carrozzi, der ansonsten einen sehr soliden Eindruck machte, und Rupert Stampfer konnte zum Wipptaler Ehrentreffer einnetzen. Nur zehn Sekunden Später stellte Matteo Tessari mit einem ebenfalls nicht unhaltbaren Schlenzer das 7:1-Endresultat her.

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