Das wohl weltweit erste 4:4 nach Penaltyschießen

Samstag, 8. September 2012

Ohne gründlichere Recherche stellen wir hier einfach die Behauptung auf, dass der WSV Sterzing Broncos Weihenstephan und die Pikes Oberthurgau heute Abend Geschichte geschrieben haben. Als Peer beim vierten Penalty mehrere Male nachstocherte und Steinmann ihm deswegen mit dem Blocker einen Hieb verpasste, der saß, drohte die Situation zu eskalieren und Schiedsrichter Konrad Kofler brach das Spiel kurzerhand ab. Somit trennen sich Wildpferde und Hechte mit einem ungewöhnlichen 4:4 nach Penaltyschießen.

Die Hausherren hatten in dem kampfbetonten Spiel fast über 60 Minuten die Überhand, gingen mit ihren Chancen allerdings zu leichtfertig um und standen im Gegenzug hinten nicht so konzentriert, um die Angriffe der Eidgenossen sicher abzuwehren. Bereits nach dem ersten Drittel hätten die Broncos auf Grund von vier Großchancen führen müssen, eine von der zweiten Linie mit Braito, Sottsas und Oberrauch sowie drei durch die erste Sturmreihe mit Wieser, Stofner und Caig herausgespielt.

Dennoch gingen die Teams mit einem 0:0 in die Kabinen und gleich zu Beginn des zweiten Abschnitts bewahrheitete sich der Spruch "Wer die Tore nicht schießt, der kassiert sie." Zeller entwischte dem in dieser Situation etwas passiven Ramoser und ließ dem erneut gut haltenden Steinmann keine Chance. Die Wildpferde wirkten etwas geschockt und konnten keine rechte Reaktion auf den Führungstreffer finden, bis Ramoser in der 28. Minute seinen Fehler wiedergutmachte und eine glänzende Sottsas-Vorlage von hinter dem Tor per Direktabnahme aus dem Slot in die Maschen hämmerte. Nur 26 Sekunden später gewann Wieser in der Angriffszone ein Bully für Caig, der im Slot voll draufhielt und Schlumpf im Oberthurgauer Gehäuse keine Chance ließ. Nach dem weißblauen Führungstreffer war erneut kaum genug Zeit zum Verschnaufen, als die Gästeverteidigung Stofner neben dem Tor vergaß und dieser verwertete sicher zum 3:1. Hechte-Coach Rüegg nahm sein Timeout, um den Herzschlag zu beruhigen, doch gleich nach Wiederanpfiff ließ sich Steffen zu einem Foul hinreißen, und im darauf folgenden Powerplay hatten die Wipptaler erneut genügend Chancen, um das Spiel außer Reichweite zu bringen.

Nun schlichen sich in das Spiel der Hausherren allerdings einige Konzentrationsfehler ein und so nutzte Strasser in der 34. Minute eine unübersichtliche Situation vor Steinmann zum Anschlusstreffer, doch erneut dauerte die Reaktion der Broncos nicht lange. Nur 40 Sekunden später konnte Caig sich trotz der "Deckung" durch zwei Gegenspieler seelenruhig aussuchen, wo er den Puck zum 4:2 in die Maschen setzen konnte. Drei Minuten vor Drittelende entwischte Lüthi auf dem rechten Flügel und feuerte vom Bullykreis eine Rakete ab, die Steinmann nicht festhalten konnte. Er verlor den Puck aus den Augen, sodass Wepfer von hinter dem Tor den Broncos-Goalie als Bande benutzen und den 4:3-Anschlusstreffer erzielen konnte. Damit war in diesem verrückten Drittel aber noch nicht genug, denn in den letzten drei Minuten trafen die Wildpferde noch eine Querlatte durch Lanz, Erlacher konnte den daraus resultierenden goldenen Rebound nicht verwerten, und die erste Linie hatte ebenfalls in rascher Folge noch drei Großchancen.

Im letzten Drittel schwanden bei den bis dahin deutlich überlegenen Hausherren nach dem Rosenheim-Spiel von gestern etwas die Kräfte und das Spiel wurde ruppiger; die Chancen waren bis auf eine gute Möglichkeit für Beer, dem Steini den Winkel gut verkürzte, bis zur Hälfte des Drittels dünn gesät. Zu Beginn der 52. Minute verlor Baur im Spielaufbau die Scheibe an Strasser, der Peer mit einem Querpass ideal bediente. Peer nahm direkt ab und der Puck schummelte sich unter dem Schoner von Steinmann durch ins Netz. Für die Wildpferde wirkte der Ausgleich wie ein Weckruf. Sie nahmen noch einmal alle Kräfte zusammen und hätten durch Oberrauch in Unterzahl, der von Baur mit einem Lupfer perfekt auf die Reise geschickt wurde, sowie durch Caig und Erlacher im letzten Powerplay des Spiels die Partie noch entscheiden können.

Nach dem Schlusspfiff einigten sich die Teams auf ein direkt anschließendes Penaltyschießen, in dem nur Stofner und Peer trafen. Beim zweiten Versuch leistete sich Peer die oben erwähnte Leichtigkeit und das wohl erste 4:4 n.P. war Geschichte.

Foto: T.J. Caig bildete mit Wieser und Stofner die brandgefährliche erste Sturmreihe der Broncos. (Oskar Brunner)

Ergebnis:

Totale
1. 2. 3.
Broncos
4
0 4 0
Oberthurgau 4 0 3 1

Torfolge:
Zeit
Team Goal Ass1
Ass2 Typ
21:31 OTH Zeller Strasser Peer 5-5
27:47 WSV Ramoser Sottsas Braito 5-4
28:13 WSV Caig Wieser
5-5
28:58 WSV Stofner Lanz Wieser 5-5
33:36 OTH Strasser Zeller Peer 5-5
34:15 WSV Caig Stofner Wieser 5-5
37:04 OTH Wepfer Lüthi   5-5
51:02 OTH Peer Strasser   5-5

Strafen:

2 min
5 min
10 min
20 min
Broncos
4 0 0 0
Oberthurgau 6 0 0 0

Broncos:
Tor:
Steinmann, Ninz
Verteidigung: Baur, Ramoser; Eastman, Pircher; Messner, Maffia
Sturm: Stofner, Wieser, Caig; Sottsas, Braito, Oberrauch; Lanz, Kofler, Erlacher

Pikes Oberthurgau:
Tor:
Schlumpf
Verteidigung: Berchtold, Stäheli, Steffen, Rieser, Stierli, Müller
Sturm: Peer, Stoller, Gschwend, Lüthi, Lüscher, Sury, Strasser, Wepfer, Zeller, Horber, Beer, Mäder
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